UBA-Bericht

Die Folgen von Klimaschäden sind gravierend – und teuer. Das zeigt ein neuer Bericht des Umweltbundesamts. Eines der größten Probleme: Deutschland verliert große Mengen Wasser.

Klimaschäden kosten mehrere 100 Milliarden Euro


Die Folgen der Klimakrise in Deutschland werden immer gravierender. Nach einem neuen Bericht des Umweltbundesamts (UBA) gehört Deutschland zu den Regionen mit den höchsten Wasserverlusten weltweit.

Die Bundesrepublik verliere jährlich 2,5 Kubikkilometer Wasser, sagte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bei der Vorstellung des Berichts am Dienstag in Berlin. „Das ist eine unvorstellbar große Summe, die unsere Ökosysteme belastet, die sich auch auf die Trinkwasserversorgung vor allem in Zukunft auswirken kann.“

Hochgerechnet auf 20 Jahre entspreche dies der Wassermenge, die heute den Bodensee füllt, sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Der Wasservorrat in Deutschland sei zwar besser als in südeuropäischen Ländern. Der Verlust in Deutschland sei aber im weltweiten Vergleich am größten und am schnellsten. Das liege unter anderem daran, dass es in Deutschland wenig Versickerungsflächen gebe und deshalb viel Wasser abfließe.

Hohe Kosten durch Klimaschäden

Wie Messner betonte, hat der Wasserverlust verheerende Folgen für die Landwirtschaft. „Landwirtschaft und Wasser sind aufs Engste miteinander verbunden“, sagte der UBA-Präsident. „Der Wasserverlust, den wir hier erleben, schlägt sich ökonomisch in der Landwirtschaft nieder und hat was mit der Ernährung für uns als Menschen zu tun.“ So seien 2018 im Hitzesommer die Erträge von Winterweizen um 15 Prozent niedriger ausgefallen als in einem normalen Jahr.

Auch der Zustand der Wälder sei angesichts der Dürre dramatisch. „80 Prozent der Bäume in unseren Wäldern sind beschädigt und wir haben im Jahr 2020 gesehen, dass 20-mal so viele Fichten abgestorben sind wie in den vorangegangenen zehn Jahren“, sagte Messner.

Die Schäden verursachen hohe Kosten: „Alleine 80 Milliarden Euro seit 2018 und die wirtschaftlichen Folgekosten bis zur Mitte des Jahrhunderts werden je nach Ausprägung der Klimakrise auf mehrere 100 Milliarden Euro geschätzt“, sagte Lemke. Klimaanpassung und Vorsorge seien daher günstiger als die Beseitigung der Schäden. Deshalb sei es wichtig, dass die Gesellschaft verstehe, dass Klimaanpassung genauso notwendig und gut sei wie Klimaschutz.

Bei der Klimaanpassung geht es darum, sich besser auf Veränderungen wie Dürren oder Überschwemmungen vorzubereiten oder sich davor zu schützen. Beispielsweise können Hitzeschutzpläne für Krankenhäuser entwickelt oder Städte so gebaut werden, dass sie mehr Regenwasser speichern.


Link zur UBA-Studie:

320°/dpa

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