Studie

Faserbasierte Verpackungen mit Kunststoffbeschichtungen sind beliebt, aber schwierig zu recyceln. Wie sieht also die ideale Barriereschicht aus, die das Produkt schützt und die Verpackung gleichzeitig recyclingfähig macht? Eine Studie hat dies untersucht.

Die ideale Barriere für faserbasierte Verpackungen


In einer vor einigen Monaten durchgeführten Studie wurden faserbasierte Verpackungen mit Barriereschichten, wie Kunststoffbeschichtungen, untersucht. Diese Verpackungen werden häufig für Lebensmittel und Konsumgüter verwendet, die einen zusätzlichen Schutz benötigen. Ziel der Studie war es, eine ideale Barriere zu definieren, die sowohl den Produktschutz als auch die Recyclingfähigkeit berücksichtigt. Dabei wurden Kriterien wie Sortierbarkeit, Ablösbarkeit und mikrobielle Stabilität berücksichtigt.

Die Studie wurde vom Entsorgungsunternehmen Veolia in Zusammenarbeit mit dem Forum Rezyklat in Auftrag gegeben. Als Ergebnis wurde eine ideale Barriere definiert, die sowohl funktionale Kriterien, wie zum Beispiel eine vollständige Verfilmung oder adäquate Dichtigkeit zum Produktschutz als auch die Recyclingfähigkeit, wie etwa Sortierbarkeit, Ablösbarkeit, mikrobielle Stabilität, Oberflächenladung, thermisches Verhalten und Hydrophobizität berücksichtigt.

„Wertvolle Grundlage zum Design for Recycling“

„Bei der Verwendung einer Barriere im Herstellungsprozess sollte also die Auswahl der Stoffe, die Polymermischung und die Stabilität gegenüber Quellung, Abrieb, Wasserlöslichkeit und mechanischem Zerfasern berücksichtigt werden“, schreibt Veolia. Der Einsatz von kompostierbaren Materialien wird aufgrund des mikrobiellen Abbaus in der Papierherstellung nicht empfohlen.

„Die Ergebnisse der Studie liefern eine wertvolle Grundlage zum Design for Recycling und dem Wertstoffkreislauf von faserbasierten Verpackungen”, so Guido Adomßent, COO der Veolia Umweltservice Gruppe. „Damit soll es den Inverkehrbringern von Verpackungen erleichtert werden, zwischen unterschiedlichen Werkstoffen zu unterscheiden, um deren Rezyklierbarkeit besser einstufen zu können.”

Die Endverbraucher sind am wichtigsten

Derzeit gibt es jedoch nur eine begrenzte Sicherheit für eine nachhaltige Produktentwicklung, da die Harmonisierung der Kriterien für die Recyclingfähigkeit und die Festlegung industrieller Standards noch ausstehen. Diese Standards werden zukünftig die Eignung und Entsorgung von Verpackungen sowie deren Umweltverträglichkeit bewerten.

„Verpackungen erfüllen mittlerweile unterschiedliche Funktionen im Bereich Funktionalität, Recyclingfähigkeit, Rechtskonformität sowie Marketing und haben gleichzeitig technische Anforderungen wie z.B. Barriereeigenschaften und Lichtschutz zur Haltbarkeit der Produkte“, ergänzt Diana Uschkoreit, Geschäftsführerin von BellandVision, einer Tochtergesellschaft von Veolia, und Leiterin des Fachpakets „Technologie und Recyclingfähigkeit“ im Forum Rezyklat. Die Summe dieser Eigenschaften stelle einen Monowerkstoff häufig vor Herausforderungen.

Wie es in der Studie heißt, ist der Endverbraucher der „wichtigste Faktor“ für die Kreislaufführung von Abfällen. Durch richtige Abfalltrennung und -entsorgung könnten Verpackungen effektiver recycelt werden. Das Konsum- und Entsorgungsverhalten der Verbraucher wirke sich somit direkt auf den Erfolg der Recyclingprozesse aus.


Link zur Studie:

320°/sr

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