Umfrage

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Modemarken und Einzelhändler in den USA, Großbritannien und Australien wollen ganz auf Plastik verzichten. Das Problembewusstsein für Kunststoffe ist offenbar groß.

Modemarken und Einzelhändler: Große Mehrheit will auf Plastik verzichten


Eine neue Studie des Polymerherstellers Aquapak Polymers unter 100 Führungskräften von Modemarken und Einzelhändlern in den USA, Großbritannien und Australien zeigt, dass die große Mehrheit (88 Prozent) vollständig auf Plastik in Verpackungen verzichten will.

Rund 8 Prozent planen, innerhalb der nächsten 12 Monate auf Plastik zu verzichten. 14 Prozent wollen in ein bis zwei Jahren aussteigen, 19 Prozent in zwei bis drei Jahren, 30 Prozent in drei bis vier Jahren und 28 Prozent in vier bis fünf Jahren.

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gab an, über die Verwendung von Polybeuteln und die damit verbundenen Umweltschäden sehr besorgt zu sein. Nach Angaben der globalen Plattform Fashion for Good verbraucht die Modeindustrie jährlich rund 180 Milliarden Polybeutel.

Grafik: picture alliance/dpa-Infografik

Die Umfrage zeigt auch, dass das Problembewusstsein für Kunststoffe recht ausgeprägt ist. So wird die Verwendung von Kunststoffen von den Befragten als drittwichtigster Faktor für die Umweltleistung ihres Unternehmens angesehen. Nur die Energieeffizienz des Betriebs und die Beschaffung von Waren aus nachhaltigen Materialien werden als noch wichtiger eingestuft.

Die Umfrage ergab zudem, dass 77 Prozent der befragten Unternehmen Maßnahmen ergriffen haben, um die Menge an Kunststoffverpackungen zu reduzieren, indem sie Artikel anders falten. 59 Prozent der Unternehmen haben unnötige Verpackungen entfernt und 46 Prozent haben bereits die Art der Verpackung geändert.

Lösliches und ungiftiges Polymer

Aquapak Polymers nimmt die Ergebnisse der Umfrage zum Anlass, auf das neue Polymer „Aquapak Hydropol“ hinzuweisen, das löslich und ungiftig für Meereslebewesen sei. Hydropol könne in vielen Anwendungen als Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen eingesetzt werden, da es die gleiche Funktionalität und Leistung biete, jedoch ohne die damit verbundenen Umweltprobleme. Derzeit werden daraus Produkte wie Kleidersäcke hergestellt, die alle notwendigen Eigenschaften herkömmlicher Polybeutel aufweisen.

Hydropol-Kleidersäcke könnten auf herkömmliche Weise entsorgt werden, ohne andere wiederverwertbare Produkte zu verunreinigen. Alternativ könnten sie zu Hause in heißem Wasser aufgelöst werden, ohne dass schädliches Mikroplastik entsteht. Außerdem seien sie kompostierbar und würden an Land oder im Meer unschädlich abgebaut. Mehrere Modeunternehmen würden das Material bereits verwenden.

320°/re

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