Versandmaterial

Eine weitere Maßnahme, um den Versandhandel umweltfreundlicher zu gestalten: Der Onlinehändler Otto verwendet nur noch Versandtüten aus sogenanntem Wildplastic.

Otto stellt Versandtüten auf „Wildplastic“ um


Der deutsche Onlinehändler Otto hat seine Versandtüten vollständig auf „Wildplastic“ umgestellt, eine Verpackung aus recyceltem Plastik, das aus der Natur gesammelt wird. Erste Tests dazu hatte Otto bereits 2020 durchgeführt, danach erfolgte die schrittweise Umstellung. Ende 2022 bestanden 50 Prozent der Versandtüten aus Wildplastic, nun sind es 100 Prozent.

Zwischen 2021 und Ende 2023 seien so 308 Tonnen Plastik aus der Umwelt gesammelt und 740.053 Kilogramm CO2 eingespart worden, rechnet Otto vor. Beim Wildplastic-Verfahren werden Kunststoffabfälle aus Regionen ohne adäquate Abfallinfrastruktur gesammelt, vor allem aus Ländern wie Indien, Indonesien, Thailand und dem Senegal. Diese Abfälle werden sortiert, gewaschen, zerkleinert und zu Granulat verarbeitet, das die Basis für alle Wildplastic-Produkte bildet.

„Ich bin sehr stolz, dass wir diesen Meilenstein erreicht haben“, sagt Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands OTTO. „Und wir wollen noch mehr: Alle unsere Artikel- und Versandverpackungen auf recycelte, biologisch abbaubare oder mehrwegfähige Lösungen umstellen.“

„Wildbag“ in verschiedenen Größen

Wildplastic ist ein deutsches Start-up, das 2019 gegründet wurde, um die Umwelt von wildem Plastik zu befreien. Das Hamburger Unternehmen arbeitet mit zertifizierten Sammelorganisationen in Regionen zusammen, die besonders stark von der Plastikkrise betroffen sind, und hat sich dabei auf Folienplastik, kurz LDPE, spezialisiert.

Das Unternehmen produziert unter anderem die „Wildbag“, einen Müllbeutel aus 100 Prozent „wildem“ und recyceltem Plastik. Die Beutel sind in verschiedenen Größen von 25 bis 120 Liter erhältlich. Ein weiteres Produkt, das aus dem recycelten, „wilden“ Plastik hergestellt wird, ist „Wildfoil“, die angeblich weltweit erste Folie aus 100 Prozent „wildem“ LDPE.  Bis heute hat Wildplastic nach eigenen Angaben bereits 490.600 kg wildes Plastik gerettet und rund 1.000 Tonnen CO2 eingespart.

320°/re

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