Altholzmarkt

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen es angeblich nicht mehr zu: Veolia schließt ein Biomassekraftwerk bei Augsburg. Grund sei auch die geplante nationale Biomassestrategie der Bundesregierung.

Veolia schließt Biomassekraftwerk in Großaitingen


Der Umweltdienstleister Veolia hat angekündigt, sein Biomassekraftwerk in Großaitingen bei Augsburg zu schließen. Damit verlieren 15 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Veolia begründet den Schritt mit den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter anderem auf dem Altholzmarkt.

Das Kraftwerk, das Veolia 2018 übernommen hatte, wurde in den vergangenen Jahren saniert. Bei der Turbinenrevision im Jahr 2022 wurde ein Schaden festgestellt, der zu einem längeren Stillstand des Kraftwerks führte. Seitdem erlaube die Substanz der installierten Aggregate keinen wirtschaftlichen Weiterbetrieb mit den zugesicherten Lastwerten bei der Stromproduktion, erklärt das Unternehmen.

„Trotz fortlaufender Nachbesserungen konnten die ungeplanten Stillstände und der Mangel an Leistung zur Stromerzeugung nicht behoben werden”, sagt Pascal Jahn, Niederlassungsleiter von Veolia. „Weitere Herausforderungen sind die begrenzte Lagerfläche und die fehlende eigene Brennstoffaufbereitung”.

Altholz nicht mehr verfügbar

Die Entscheidung wurde offenbar auch durch politische Entwicklungen beeinflusst. So habe die geplante nationale Biomassestrategie der Bundesregierung zur Folge, dass ein Teil des Altholzes in naher Zukunft nicht mehr als Brennstoff zur Verfügung stehen werde, erklärt Veolia.

Zudem sehe die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung vor, in Zukunft auf Grundlastkraftwerke zu verzichten und stattdessen auf Speicher und wasserstofffähige Gaskraftwerke zur Deckung der Residuallast zu setzen. „Diese Veränderung erfordert eine Anpassung der Energieerzeugung und eine Überprüfung der Nachhaltigkeit des Kraftwerksstandorts“, so das Unternehmen.

320°/re

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