Unverpackt-Läden

Ist der Abwärtstrend gestoppt? Experten sehen Unverpackt-Läden in Deutschland wieder im Aufwind. 63 neue Läden sind in Planung.

„Unverpackt trifft immer noch den Nerv der Menschen“


Die Unverpackt-Läden in Deutschland kämpfen nach wie vor mit den steigenden Lebenshaltungskosten. Viele Verbraucher sind nach wie vor preisbewusst. Doch der Tiefpunkt sei überwunden, meint Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin vom Marktforschungsunternehmen NIQ/GfK. „Das Qualitätsbewusstsein der Verbraucher steigt, und es wird nicht mehr nur das Nötigste gekauft“, sagt sie.

Eine Umfrage von NIQ/GfK im Januar ergab, dass 69 Prozent der Befragten gerne mehr unverpackte Produkte kaufen würden. „Unverpackt trifft immer noch den Nerv der Menschen“, Petra Süptitz. Sie zeigt sich zuversichtlich, dass die Läden, die bisher mit guten Konzepten, Service und Ambiente überlebt haben, auch in Zukunft bestehen werden.

Grafik: picture alliance/dpa-Infografik

Nach Angaben des Verbands der Unverpackt-Läden sind derzeit 235 solcher Läden registriert – 50 weniger als noch vor einem Jahr. Wie der Verband berichtet, ist die Zahl der Ladenschließungen derzeit gering, 63 neue Läden seien in Planung. Diese Entwicklung deute darauf hin, dass das Interesse an umweltfreundlichen Einkaufsalternativen weiterhin bestehe.

Das Sortiment der Unverpackt-Läden umfasst in der Regel Trockenprodukte aller Art wie Nudeln, Müsli,  Gewürze sowie Milchprodukte, Obst, Gemüse, Hygieneartikel und Haushaltswaren. Viele Unverpackt-Läden legen zudem Wert auf den Verkauf von Bioprodukten und Produkten aus der Region.

Allerdings sind Unverpackt-Läden in der Regel teurer als herkömmliche Supermärkte, was auch an den höheren Betriebskosten liegt, die durch spezielle Hygienemaßnahmen und kleinere Einkaufsmengen entstehen.

320°/dpa/re

Mehr zum Thema
„So verringert sich der Abfall nicht“
„Der Getränkekarton hat eine unglaublich schlechte Recyclingbilanz“
EU-Parlament stimmt Verpackungsverordnung zu