Niedrigere Zölle

Die Produktion und der Transport von Exportgütern ist für einen Großteil des weltweiten Ausstoßes an CO2 verantwortlich. Doch es ginge es auch anders, meint die Welthandelsorganisation WTO.

WTO: Handels­liberalisierung für Umweltgüter würde CO2-Ausstoß senken


Der CO2-Fußabdruck des globalen Handels sollte nach Auffassung der Welthandelsorganisation (WTO) mithilfe niedrigerer Zölle und klimafreundlicherem Warentransport reduziert werden. Die Liberalisierung des Handels mit nachhaltiger Energietechnologie und umweltfreundlichen Produkten könne den weltweiten Ausstoß des Treibhausgases CO2 um rund 0,6 Prozent verringern, errechnete die WTO in ihrem diesjährigen Welthandelsbericht, der am Montag bei der Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten vorgestellt wurde.

In dem Bericht heißt es, dass die Produktion und der Transport von Exportgütern für knapp 30 Prozent des weltweiten Ausstoßes an CO2 verantwortlich sei. Die Lösung sei jedoch nicht die Rückkehr zu innerstaatlicher oder regionaler Produktion mit kürzeren Verkehrswegen. Dies würde laut ihren Berechnungen Emissionen leicht reduzieren, aber gleichzeitig globalen wirtschaftlichen Schaden anrichten.

Stattdessen sollten Staaten Zölle und bürokratische Handelsbarrieren abbauen, um die globale Verbreitung von nachhaltigen Technologien zu ermöglichen. Ärmere Länder, die besonders unter der Erderwärmung leiden, seien etwa auf Importe von klimaresistenten Nutzpflanzen, Wetterwarnsystemen und Technologie für die Wasserversorgung angewiesen, erklärt die WTO.

Die 0,6 Prozent an möglichen CO2-Einsparungen durch Liberalisierung beruhen auf Berechnungen für zwei eng definierte Produktgruppen. Der freie Verkehr von weiteren ökologischen Gütern und Dienstleistungen könnte aus Sicht der WTO zu einer noch wesentlich größeren Reduktion führen. Die Organisation hob auch die Bemühungen der Logistikbranche hervor, um auf umweltfreundlichere Transportmittel umzusteigen. Das CO2-Einsparpotenzial dieser Sparte berechnete die WTO jedoch nicht.

320°/dpa

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