Minderheitsbeteiligung

Die Firma Flaxres hat eine Minderheitsbeteiligung an einen Investor verkauft. Der neue Partner ist ein koreanisches Unternehmen. Wie das Unternehmen heißt, sagt Flaxres nicht.

Koreaner steigen bei Photovoltaik-Recycler Flaxres ein


Ein koreanisches Handelsunternehmen hat sich am deutschen Photovoltaik-Recycler Flaxres beteiligt. Wie der Recycler mitteilt, hat das Unternehmen eine Minderheitsbeteiligung erworben. Durch die Beteiligung werde die Recyclingtechnologie nun auch international zum Einsatz kommen. Wie das koreanische Unternehmen heißt und wie hoch die Minderheitsbeteiligung ist, bleibt offen – Angaben dazu macht Flaxres nicht.

Die von Flaxres entwickelte und patentierte Technologie basiert auf der kurzzeitigen Hochtemperaturerhitzung mittels Blitzlampen, dem „Flash Lamp Annealing“. Die Technologie sei umweltschonender, da sie ohne Chemikalien auskomme, und außerdem kosteneffizienter und auch schneller als herkömmliche Verfahren, die meist auf dem mechanischen Schreddern oder der thermischen Verwertung (Pyrolyse) der Module beruhen, so Flaxres. Der Energieaufwand zur Zerlegung eines Moduls in seine Hauptkomponenten betrage weniger als eine Kilowattstunde.

Bei dem Verfahren fällt das hochintensive Licht durch die transparente Glas- und Polymerschicht und wird dann von der Solarzelle absorbiert. In weniger als einem kleinen Bruchteil einer Sekunde heize sich die photovoltaische Zelle auf, erklärt Flaxres. Durch die Erwärmung der Materialien kommt es zur Trennung des Materialverbunds. Auf diese Weise könnten alle Verbundmaterialien sortenrein getrennt und in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden.

Grafik: picture alliance/dpa-Infografik

Die beiden Flaxres-Gründer Michael Rudolf Heuschkel und Harald Gross arbeiten bereits seit 2016 an dem Verfahren. Inzwischen kooperiere das Unternehmen mit renommierten Unternehmen aus der Recyclingindustrie. Um welche Unternehmen es sich handelt, bleibt auch hier offen.

Flaxres gehört zur econnext-Gruppe, die Mehrheitsbeteiligungen an verschiedenen Umwelttechnologie-Unternehmen hält, darunter auch Circular Carbon, das aus organischen Reststoffen Pflanzenkohle herstellt und damit CO2 bindet.

Gemeinsam mit dem koreanischen Partner könnten nun vor allem internationale Märkte schneller und besser erschlossen werden, sagt Michael Schneider, einer der beiden Geschäftsführer von econnext. Die Beteiligung des koreanischen Partners habe gezeigt, dass Flaxres einen dreistelligen Millionenbetrag wert sei.

320°/re

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