Neufahrzeuge

Ein Auto, das aus möglichst vielen recycelten und wiederverwendeten Materialien besteht – das könnte in Zukunft Realität werden. Ein Konsortium arbeitet daran. Beteiligt sind auch fünf Automobilkonzerne.

Konsortium entwickelt „Circular Car Concept“


Die Klimabilanz batterieelektrischer Fahrzeuge ist bekanntlich durchwachsen. Während der Betrieb von Elektrofahrzeugen keine direkten Treibhausgasemissionen verursacht, entstehen die Emissionen bei der Stromerzeugung und bei der Herstellung der Fahrzeuge, insbesondere der Batterien.

Eine Möglichkeit, die Klimabilanz weiter zu verbessern, ist der Einsatz von recycelten und wiederverwendeten Materialien. Unter Federführung des Fraunhofer IWU will ein Konsortium aus 28 europäischen Partnern, darunter fünf Automobilhersteller, ein virtuelles „Circular Car Concept“ entwickeln. Im Rahmen des EU-Projekts ZEvRA werden sie zu Demonstrationszwecken ein Fahrzeug mit Teilen aus recycelten Werkstoffen aufbauen, die den Kriterien der Kreislaufwirtschaft entsprechen.

Betrachtet werden dabei die wichtigsten Materialien, die mehr als 84 Prozent im Materialmix eines typischen Elektrofahrzeugs abdecken: Stahl, Aluminium, thermoplastische Verbundstoffe, Kunststoffe, Glas, Reifen und Seltene Erden. „Die erarbeiteten Lösungen werden durch eine Reihe von digitalen Tools unterstützt, um Kreislauffähigkeit, Rückverfolgbarkeit und die virtuelle Integration von Komponenten in ein vollständig reproduzierbares Fahrzeug sicherzustellen“, erklärt das Fraunhofer IWU. Ziel von ZEvRA ist es, den CO2-Fußabdruck pro Fahrzeug um mindestens 25 Prozent zu reduzieren.

Projektpartner sind unter anderem die Automobilhersteller Volkswagen, Skoda und Stellantis. Von Seiten der Zulieferer sind unter anderem Faurecia und Continental beteiligt. Das Projekt hat eine Laufzeit bis Ende 2026.

320°/re

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