Versuchsanlage

Wissenschaftler haben eine Anlage gebaut, die Schilf in Biokunststoffe umwandelt. Bau und Planung der Bioraffinerie haben ein Jahr gedauert. Nun hoffen die Forscher auf eine starke Verbreitung bei landwirtschaftlichen Betrieben.

Biokunststoffe aus Schilf


Forscher der Universität Hohenheim haben eine Anlage gebaut, die Schilf in Biokunststoffe umwandelt. „Unsere Vision ist, dass solche Bioraffinerien einmal auf landwirtschaftlichen Betrieben stehen“, sagt Andrea Kruse, Leiterin des Fachgebiets Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe.

Der Prototyp steht in Eningen (Kreis Reutlingen), wo die Universität eine Versuchsstation betreibt. In der Anlage wird Miscanthus, auch „China-Schilf“ genannt, zu Basischemikalien verarbeitet. Die Chemikalien wiederum dienen zur Herstellung von Verpackungen, Flaschen oder Strumpfhosen, wie Ingenieur David Steinbach erklärte. Bisher seien solche Chemikalien aus Erdöl gewonnen worden.

Der Bau und die Planung der Bioraffinerie haben ein Jahr gedauert und rund 500.000 Euro gekostet. Patentieren lassen kann sich die Universität die Anlage nicht, weil sie Kruse zufolge bereits bestehende Verfahren nutzt.

 

© 320°/dpa | 31.10.2018

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