Neuartiges Messsystem

Betreiber von Biogasanlagen fürchten ausströmendes Methan. Denn damit sind nicht nur wirtschaftliche Verluste verbunden, sondern auch ein beträchtliches Sicherheitsrisiko. Eine neuartige Messtechnik soll nun helfen, Leckagen schneller zu erkennen.

Gasleckagen an Biogasanlagen schneller erkennen


Methangas tritt häufig ungewollt an Biogasanlagen aus. Besonders betroffen sind Blockheizkraftwerke und Gasaufbereitungsanlagen. Aber auch an Verbindungsstücken von Gasleitungen, Seildurchführungen, Schaugläsern oder Foliendachübergängen beobachten Anlagenbetreiber diffuse Gasaustritte. Bisherige Messsysteme spüren Gasleckagen jedoch nicht schnell und genau genug auf.

Um das zu ändern, haben Forscher am Fraunhofer-Institut für physikalische Messtechnik (IPM) in Freiburg und am Fraunhofer-Institut Umsicht in Oberhausen gemeinsam mit dem Lahrer Unternehmen Schütz Messtechnik ein neuartiges Messsystem entwickelt. Die entwickelte Technologie basiert nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) auf der optischen Emissions- und Rückstreuspektroskopie und ermöglicht eine selektive Messung von Methan.

Auf dieser Grundlage entwickelten die Wissenschaftler einen kastenförmigen Demonstrator, der aus Laser, Detektor, Kamera und Entfernungsmesser besteht, so die FNR. Über den Laser könne nun entweichendes Biogas und Erdgas zuverlässig aus bis zu 15 Metern Entfernung entdeckt werden. Anhand von Aufnahmen der integrierten Kamera könnten zudem Leckagen auf der Anlage leichter wiedergefunden werden, sofern sie erst später behoben werden.

Ein weiterer Vorteil ist laut FNR der angeschlossene Tablet-PC. So können die gesammelten Daten mobil ausgewertet und beispielsweise die absolute Gaskonzentration direkt ermittelt werden. Wie die Fachagentur betont, können Anlagenbetreiber und Gutachter mit der neuen Technologie vorhandene Gasleckagen schneller, sicherer und mit weniger Aufwand als bisher feststellen. Auch für Ungeübte sei das System nach kurzer Einweisung leicht zu bedienen. Nach erfolgreichen Feldtests an einer Praxisanlage in Nordrhein-Westfalen seien weitere Entwicklungsarbeiten notwendig, um die Technologie in die Praxis umzusetzen.

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