Niedrigwasser

Die Niedrigwasserlage hat sich in den vergangenen Tagen etwas verbessert. Es dürfte aber noch einige Zeit dauern, bis sich die Situation normalisiert hat. Der wirtschaftliche Schaden, den das Niedrigwasser verursacht hat, ist immens.

Pegelstände steigen wieder


Das monatelange Niedrigwasser des Rheins und anderer Flüsse hat Schäden von mehreren Milliarden Euro verursacht. Die extrem lange Niedrigwasserperiode habe „die vorhandenen Engpässe im deutschen Wasserstraßennetz schonungslos aufgedeckt“, sagte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss des Landtags in Mainz.

Die Situation habe die Planung und Realisierung von Transporten extrem erschwert und damit die Versorgungssicherheit der Industrie und der Bevölkerung gefährdet, erklärte der Minister. Umso dringlicher sei jetzt die geplante Rheinvertiefung zwischen Mainz und St. Goar geworden. Die Fahrrinne soll auf diesem Flussabschnitt von 1,90 auf 2,10 Meter vertieft werden. „Wäre die Maßnahmen schon umgesetzt, hätten alle Binnenschiffe in den letzten Monaten bei jeder Fahrt rund 200 Tonnen mehr Ladung transportieren können“, sagte Wissing.

Forderung nach neuen Staustufen

In den vergangenen Tagen hatte Regen die Pegelstände wieder steigen lassen. Für eine völlige Entspannung der Niedrigwasserlage wären Experten zufolge allerdings mehrmonatige und flächendeckende Niederschläge nötig. Auch beim Chemieriesen BASF hat die leichte Besserung der Niedrigwasserlage des Rheins noch nicht zu einer völligen Entspannung der Situation geführt.

„Es wird einige Zeit dauern, bis sich Logistik, Rohstoffversorgung, Lagerbestände und Produktion am Standort Ludwigshafen wieder normalisiert haben“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Die Normalisierung hänge „unter anderem von der langfristigen Erholung der Pegelstände ab“. Im gegenwärtigen Niedrigwasser der bedeutendsten Wasserstraße Europas können Schiffe nicht mehr voll laden, BASF bekommt damit nicht mehr alle Rohstoffe.

BASF-Chef Martin Brudermüller hatte zuletzt angeregt, künftig Niedrigwasser des Rheins mit neuen Staustufen zu verhindern. Dies stieß bei Experten und Naturschützern aber auf Skepsis. Bislang ist der Rhein im Süden bis zum baden-württembergischen Iffezheim mit Staustufen geregelt.

 

© 320°/dpa | 06.12.2018

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