Branchenumfrage

Immer mehr biogene Abfälle landen in Großbritannien in den Biogasanlagen, die nach dem Prinzip der anaeroben Vergärung arbeiten. Der Anlagenbau floriert.

Anaerobe Vergärung boomt in UK


Die anaerobe Vergärung ist in Großbritannien bereits seit Jahren kräftig auf dem Vormarsch. Auch 2013 ist die Branche wieder gewachsen: Allein die Zahl der Anlagen ist um 34 Prozent gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Branchenumfrage der britischen Non-Profit-Organisation WRAP für nachhaltiges Wirtschaften hervor. Dieses biologische Verfahren zur Behandlung organischer Abfälle wird auch von Lebensmittel- und Getränkeherstellern immer mehr genutzt, hat das Waste Resources Action Programme festgestellt.

Umsatz der Branche Behandlung und Beseitigung nicht gefährlicher Abfälle in Großbritannien von 2009 bis 2012 und Prognose bis zum Jahr 2018 (in Millionen US-Dollar) 50957_Die nunmehr 117 Anlagen in Großbritannien, die mit der anaeroben Vergärungstechnik arbeiten, hatten 2013 eine Gesamtverarbeitungskapazität von 3,2 Millionen Tonnen. Das ist eine Steigerung von 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Verarbeitungskapazität stehen 2,55 Millionen Tonnen organische Abfälle gegenüber. Im Jahr 2012 waren es nur 1,69 Millionen Tonnen. Die starke Mengenzunahme um über 50 Prozent ist vor allen den Nahrungsmittelherstellern und -verarbeitern zu verdanken: Insgesamt gelangten aus diesem Sektor 820.000 Tonnen biogene Abfälle in die Vergärungsanlagen. Anders ausgedrückt, machen diese Bioabfälle 66 Prozent des Gesamtinputs aus.

Der in den Biogasanlagen ebenfalls produzierte nährstoffreiche Gärrest wird als Dünger in der Landwirtschaft immer beliebter. Das spiegelt sich in den WRAP-Zahlen wider. Insgesamt wurden über eine Million Tonnen der Gärreste auf landwirtschaftlich genutzten Flächen aufgebracht. Das sind 98 Prozent des Gesamtverbrauchs an Gärresten. Damit werde sich in Zukunft der Bedarf an anorganischen Düngemitteln mindern, ist WRAP überzeugt.

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