Marktbericht für NE-Metalle

An den Metallmärkten herrscht schlechte Stimmung, doch die Preise für Industriemetalle steigen trotzdem. Die Schrottpreise lassen sich davon nicht beeindrucken. Nur Kupferschrott legt zu. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Kupferschrottpreise ziehen wieder an


Chinas anhaltende Wirtschaftsflaute schlägt auf die Laune. Analysten der Commerzbank berichten von einer „äußerst negativen Stimmung“ an den Metallmärkten. „Offenbar überwiegen bei den Marktteilnehmern die Sorgen, dass es in China zu einer harten Landung kommt, welche die globale Wirtschaft oder zumindest diejenige in den Schwellenländern mit nach unten zieht“, mutmaßen sie.

Die Analysten selbst sehen die Entwicklung nicht ganz so düster: „Wir gehen nicht davon aus, dass die chinesische Wirtschaft kollabiert, sondern sich ’nur‘ weiter abschwächt.“ Mittel- bis langfristig würden sich auch die Rohstoffpreise wieder erholen, prognostizieren sie. Einen Lichtblick gab es bereits in dieser Woche an der Londoner Metallbörse (LME). Die Preiskurven der Industriemetalle zeigten ausnahmslos nach oben.

Größter Gewinner Zinn

LME-Preise-7.10.15So lag der Dreimonatspreis für die Tonne Kupfer am gestrigen Mittwoch (7.10.) bei 5.239 US-Dollar. Das ist verglichen mit der Vorwoche eine Preissteigerung von immerhin knapp 170 US-Dollar. In einer ähnlichen Größenordnung gewann auch Nickel hinzu. Das Legierungsmetall zog um 165 US-Dollar an und erlöste 10.265 US-Dollar. Größter Gewinner in dieser Woche aber ist Zinn. Dieses NE-Metall legte um 600 US-Dollar zu. Die Tonne erzielte 15.975 US-Dollar.

Nach oben ging es auch wieder für Aluminium. Nach das Metall in den vergangenen Wochen deutlich verlor, konnte der freie Fall in dieser Woche vorerst gestoppt werden. Die Tonne Aluminium wurde am Mittwoch an der LME für 1.571 US-Dollar gehandelt. Der Preis lag damit über dem Niveau der Vorwoche, wenn auch nur geringfügig.

Stillstand bei Nickel- und Alu-Schrott

Von dem Aufwärtstrend bei den Neuware-Preisen profitieren auch die Altmetallhändler. Bis auf Altzinkschrott, das mit 10 Euro nur minimal verlor und am Mittwoch zwischen 1.130 und 1.190 Euro notierte, kam es zu keinen Einbußen. Kupferschrott gewann dazu. Ansonsten blieben die Schrottpreise weitgehend stabil, wie die Preisübersicht des Verband Deutscher Metallhändler (VDM) zeigt.

Kaum Bewegung gab es beispielsweise bei Nickelschrott. Die Tonne V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte mit 950 bis 960 Euro exakt den gleichen Preis wie vor sieben Tagen. V4A (Alt- und Neuschrott) verbuchte nur am oberen Ende ein kleines Plus von 10 Euro. Sein Preis pendelte sich zwischen 1.200 und 1.250 Euro und damit nahezu auf Vorwochen-Niveau ein.

Unverändert sind auch die Preise für Aluminiumschrott: Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) wurde die zweite Woche in Folge mit 1.380 bis 1520 Euro gehandelt, Aluminiumprofilschrott (Alter) mit 1.390 bis 1.490 Euro.

Kupferschrottpreis steigt bis zu 120 Euro

Nur für die Kupferschrottpreise zeigt sich eine klare Aufwärtsbewegung. Nach verlustreichen Wochen zogen die Notierungen in dieser Woche deutlich an. Die Tonne Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erzielte am Mittwoch zwischen 4.460 und 4.640 Euro. Das sind bis 100 bis 120 Euro mehr als zuletzt. Auch Schwerkupferschrott (Keule) legte zu, 60 Euro am unteren und 90 Euro am oberen Ende. Hier reichte die Preisspanne von 4.160 bis 4.350 Euro.

Leichte Zugewinne zwischen 10 und 30 Euro gab es auch für Weichbleischrott. Die Tonne erlöste zwischen 1.220 und 1.390 Euro.

 

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