Preisentwicklung im März

Die Preisentwicklung für Stahlschrott zeigt auch für März nach unten. Im Vergleich zu den Vormonaten fiel der Preisrückgang allerdings moderat aus. Somit zeigt 2015 bislang keine Besserung gegenüber 2014. Und das vergangene Jahr war nicht zufriedenstellend, wie die Stahlschrottbilanz 2014 zeigt.

Weiterer Rückgang der Stahlschrottpreise


Den Stahlwerken ist es im März nicht gelungen, weitere Schrottpreissenkungen in größerem Umfang durchzusetzen. Unterstützung erhielt der Stahlschrotthandel unter anderem von der Auslandsnachfrage, die insbesondere in der Türkei deutlich anzog. Doch auch sie konnte nicht verhindern, dass die Preise für März etwas nachgegeben haben. In der Regel betragen die Preiskorrekturen wenige Euro. Konkret hat der Stahlrecyclingverband BDSV folgende durchschnittliche Lagerverkaufspreise erhoben:

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Lagerverkaufspreise (in Euro/t) Mrz 15 Feb 15 Differenz (in Euro)
Sorte 1 (Stahlaltschrott) 185,4 188,8 -3,4
Sorte 2/8 (Stahlneuschrott) 204,2 207,6 -3,4
Sorte 3 (Schwerer Stahlaltschrott) 207,0 208,2 -1,2
Sorte 4 (Shredderstahlschrott) 214,3 215,2 -0,9
Sorte 5 (Stahlspäne) 161,8 164,3 -2,5

Quelle: BDSV

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Die Entwicklung im neuen Jahr scheint somit dem Verlauf des vergangenen Jahres zu folgen. Gemäß der Stahlschrottbilanz der BDSV ist der Gesamtversand der deutschen Stahlrecyclingwirtschaft im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf 27,1 Millionen Tonnen zurückgegangen. Dies lag laut Verband im Wesentlichen an den Einbrüchen beim Export.

Während das Inlandsaufkommen mit 21,9 Millionen Tonnen vergleichsweise stabil blieb, ging der Stahlschrottabsatz bei Stahlwerken in Deutschland um 2,4 Prozent auf geschätzte 14,7 Millionen Tonnen zurück. Als einer der Gründe führt die BDSV die Verschiebung zwischen den Produktionslinien Oxygenstahl und Elektrostahl an: Während die Produktion von Oxygenstahl, bei der Schrott nur zu rund 18 Prozent eingesetzt wird, um 2,4 Prozent zunahm, fiel die Produktion von Elektrostahl um 2,9 Prozent.

Besser präsentierte sich die Marktsituation für die Lieferungen an Gießereien. Die deutschen Gießereien produzierten laut BDSV 4,2 Millionen Tonnen Eisen-, Stahl- und Temperguss (+1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und kauften nach ersten Schätzungen 3,4 Millionen Tonnen Schrott zu (+1,7 Prozent). In dieser Wirtschaftssparte ist der Stahlschrotteinsatz nach Verbandsangaben mit etwa 88 Prozent zu beziffern. Die insgesamt geringeren Versandmengen im Jahr 2014 seien erneut mit einer fallenden Preistendenz verbunden gewesen, erklärt BDSV-Hauptgeschäftsführer Rainer Cosson. Insgesamt könne man mit dem vergangenen Jahr nicht zufrieden sein.

Rückläufige Rohstahlproduktion im Februar

Die bislang insgesamt flaue Entwicklung im neuen Jahr zeigt sich auch an der neuesten Statistik des Weltstahlverbands World Steel zur globalen Rohstahlproduktion. Demnach fiel die deutsche Rohstahlproduktion im Februar um 1,6 Prozent auf 3,512 Millionen Tonnen gegenüber Februar 2014. In Italien ging die Herstellung um 9,7 Prozent auf 1,968 Millionen Tonnen zurück. In Frankreich hingegen kletterte die Produktion um 3,5 Prozent auf 1,283 Millionen Tonnen. Für alle 28 Staaten Europas weist Word Steel einen durchschnittlichen Rückgang um 1,8 Prozent aus.

Schwach fiel auch die Produktionsentwicklung in der Türkei aus. Dort produzierten die Stahlwerke im Februar 12,2 Prozent weniger Rohstahl. In China dagegen erhöhte sich die Produktion um 3,4 Prozent auf rund 65 Millionen Tonnen. Weltweit produzierten die Stahlwerke laut Word Steel rund 128 Millionen Tonnen Rohstahl im Februar. Das bedeutet eine leichte Steigerung um 0,6 Prozent gegenüber Februar 2014.

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