Produktion von Biomethan

In Wien wird erstmals Biogas zu Biomethan aufbereitet, um es anschließend in Erdgasnetze einzuspeisen. Am Anfang der Prozesskette stehen Küchenabfälle und Speisereste aus der Biotonne.

Start für Wiener Biogas-Aufbereitungsanlage


Die erste Biogas-Aufbereitungsanlage Wiens hat am Mittwoch (13. Mai) erfolgreich ihren Betrieb aufgenommen. Die neue Anlage im Stadtbezirk Simmering werde über 1 Million Kubikmeter Biomethan aus rund 22.000 Tonnen Küchenabfall erzeugen, teilt die Stadt Wien mit. Damit könnten 900 Wiener Haushalte mit Bio-Erdgas versorgt werden. Das spare jährlich mehr als 3.000 Tonnen CO2 ein.

Die Aufbereitung erfolgt über ein Membrantrennverfahren, welches das im Biogas enthaltene Kohlendioxid, den verbleibenden Schwefelwasserstoff sowie Perpene und Siloxane abtrennt. Dies gewährleiste, dass aus dem Biogas mit einem Methananteil von bis zu 70 Prozent nun nahezu reines Biomethan mit einem Methangehalt von 99 Prozent wird, erklärt die Stadt. Nach erfolgter Qualitätskontrolle werde das Biomethan auf den Einspeisedruck von bis zu 70 bar komprimiert und gelange danach zu den Wiener Energiekunden.

biomethan-anzahl-der-ans-netz-angeschlossenen-anlagen-nach-laendern-2013_statistic_id239538_Das Biogas stammt aus der Biogasanlage der MA 48, die im Jahr 2007 in Betrieb ging. In der Anlage werden jährlich rund 10.000 Tonnen Küchenabfälle und 12.000 Tonnen Speisereste aus Großküchen und Restaurants, Marktabfällen und überlagerten Lebensmitteln verwertet. Die Küchenabfälle werden nassmechanisch aufbereitet und die daraus resultierende Abfallsuspension einer Vergärung zugeführt. Dabei werden jährlich 1,7 Millionen Kubikmeter Biogas mit einem Methangehalt von bis zu 70 Prozent produziert. Anschließend wird das Biogas in einer biologischen Entschwefelungskolonne vom Schwefel befreit. Bisher wurde das Biogas in einem Heißwasserkessel vor Ort thermisch verwertet, und die dadurch erzeugte Wärmeenergie in das Fernwärmenetz eingespeist.

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