Marktbericht für NE-Metalle

Die deutsche Wirtschaft brummt. Doch auf den Metallmärkten und im Schrotthandel ist davon wenig zu spüren. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Verluste für Zink- und Bleischrott


Die deutsche Wirtschaft hat im Mai nochmals angezogen. Das signalisiert der Einkaufsmanager-Index (EMI), der laut einer Vorabschätzung mit einem Wert von 52,4 auf ein Fünfmonatshoch gestiegen ist. Das Konjunkturbarometer liegt damit bereits den 18. Monat in Folge über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Diese Kontinuität würden sich vermutlich auch die deutschen Schrotthändler wünschen. Doch das Konjunkturhoch zieht an ihnen vorbei. Die Schrottpreise kommen einfach nicht richtig aus dem Keller heraus, was in erster Linie den Preisverlusten auf den Metallmärkten geschuldet sein dürfte.

Zinn verliert über 1.000 US-Dollar

Seit Anfang Mai befinden sich die Notierungen für Industriemetalle bereits auf Talfahrt. In dieser Woche ging es für die meisten von ihnen weiter nach unten. Zinn und Nickel mussten die stärksten Verluste hinnehmen, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

LME-Preise-26.5.16Der Dreimonatspreis für Zinn stürzte am Donnerstag (26.5.) auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Er lag nur noch bei 15.690 US-Dollar je Tonne. Das sind rund 1.100 US-Dollar weniger als in der Woche zuvor.

Bei Nickel fiel das Minus ebenfalls deutlich aus. Fast 200 Euro ging es für das Legierungsmetall abwärts. Die Tonne notierte bei 8.430 US-Dollar.

Nicht sehr viel besser verlief die Woche für Blei und Zink. Auch hier gaben die Preise nach. Bei Zink waren es 12 US-Dollar weniger. Die Tonne wurde für 1.878 US-Dollar gehandelt. Blei büßte rund 40 US-Dollar ein. Der Dreimonatspreis betrug gestern 1.668 US-Dollar.

Einzige Lichtblicke in dieser Handelswoche waren Aluminium und Kupfer. Der Aluminiumpreis legte leicht zu. Die Tonne erlöste am Donnerstag exakt 1558,50 US-Dollar. Kupfer verteuerte sich gegenüber der Vorwoche um rund 100 US-Dollar. Das rotbraune Metall wurde für 4.686 US-Dollar gehandelt.

Weichbleischrott so billig wie seit sieben Wochen nicht mehr

Das Tief, in dem sich die Notierungen für Industriemetalle befinden, drückt auf die Schrottpreise. Zwar konnte Kupferschrott seinen Sturzflug beenden. Dafür mussten andere Altmetalle Einbußen verkraften, wie aus der Preiserhebung des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.

Zu den Verlierern gehörten in dieser Woche Weichbleischrott und Altzinkschrott. Die Preise für Weichbleischrott sanken auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen. Gegenüber der Vorwoche verbilligte sich die Tonne um 20 Euro am unteren und 30 Euro am oberen Ende. Die Preise reichten von 1.230 bis 1.330 Euro je Tonne.

Auch Altzinkschrott erbrachte weniger als zuletzt. Hier lag das Minus bei 10 Euro am unteren und 20 Euro am oberen Ende. Die Preisspanne schrumpfte auf 1.280 bis 1.330 Euro zusammen.

Kupfer- und Aluschrotte dagegen konnten leichte Zugewinne verbuchen. Sie gehörten in dieser Handelswoche zu den Gewinnern. So erlöste Banker Kupferschrott (Kabul) 20 Euro mehr als zuletzt. Für die Tonne wurden Preise zwischen 3.970 bis 4.110 Euro erzielt. Auch für Schwerkupferschrott (Keule) ging es aufwärts. 30 Euro gab es am unteren Ende mehr. Am oberen Ende blieb der Preis stabil. Mit 3.700 bis 3.850 Euro verweilte er dennoch unter der Marke von 4.000 Euro. Vor einem Monat hatte er noch darüber gelegen.

Nickelschrott dagegen stand in diesem Jahr selten besser da. Auch in dieser Woche ging es bergauf, wenn auch nur geringfügig am unteren Ende. 10 Euro gab es da mehr. V2A (Alt- und Neuschrott) erlöste 880 bis 920 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) wechselte für 1.150 bis 1.200 Euro den Besitzer.

 

320°/mb

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