Recyclate für Kunststoff-Flaschen

Die Kunststoff-Flaschen für Pril und Persil sind bereits recyclingfähig - und die für Perwoll sollen es künftig auch sein. In einem Pilotprojekt wurde hierfür ein kleinerer Anteil recyceltes Material aus dem Gelben Sack verwendet. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

„Neu?“ – „Nein, für Perwoll recycelt!“


Der Grüne Punkt verbucht weitere Erfolge bei seinen Bemühungen, große Verpackungshersteller vom Einsatz von Kunststoff-Recyclaten zu überzeugen. Jüngstes Beispiel ist der Düsseldorfer Konzern Henkel, der zur Herstellung von Verpackungen inzwischen auch Recyclate einsetzt, die der Grüne Punkt aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne gewonnen hat. So sind Kunststoff-Flaschen der Produkte Pril und Persil bereits nahezu vollständig recyclingfähig, wie das Institut cyclos/http bescheinigt hat.

Künftig soll dies auch für die Verpackung der Produktlinie Perwoll gelten. Der Grüne Punkt hat dafür gemeinsam mit Henkel-Experten aus Verpackungsdesign, Marketing und Technik verschiedene Workshops durchgeführt. Daran anschließend wurde ein Pilotprojekt durchgeführt. „Für die Verpackung von Perwoll Wolle & Feines haben wir in einem Pilotprojekt erstmals 15 Prozent recyceltes Material aus dem Gelben Sack eingesetzt“, erklärt Markus Helftewes, Geschäftsführer des Grünen Punkts.

Die Ergebnisse sind offenbar zufriedenstellend. Sowohl hinsichtlich des Designs als auch bezüglich der Zusammensetzung der Flaschen. Das leuchtende Rosa der Perwoll-Flasche sowie die Leistung der Inhaltsstoffe und der Duft blieben ohne Kompromisse erhalten, betont Helftewes.

Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie

Bei den Recyclaten handelt es sich um Granulate aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) der Marke Systalen, die der Grüne Punkt geruchsfrei und transluzent liefert, sodass sie in der Produktion nach Wunsch eingefärbt werden können. „Wir können hier zeigen, was inzwischen mit Kunststoffrezyklaten aus Verpackungsabfällen möglich ist“, so Michael Wiener, CEO der Duales System Holding. „Und wir werden hier weitere Entwicklungsschritte sehen. Gemeinsam mit Kunden wie Henkel bringen wir Innovationen auf den Weg, die das Kunststoffrecycling entscheidend voranbringen.“

Auch Henkel zeigt sich zufrieden. Für den Konzern bedeuten solche Projekte einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie. „Wir sind stolz auf das Ergebnis unserer gemeinsamen Entwicklung“, sagt Thorsten Leopold, verantwortlich für die Nachhaltigkeit von Verpackungen des Unternehmensbereichs Laundry & Home Care bei Henkel. „Dies ist ein großer Schritt in Richtung nachhaltigerer Verpackungen und Kreislaufwirtschaft.“

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