Design for Recycling

Bis 2020 will ein Matratzenhersteller eine vollständig recycelbare Matratze auf den Markt bringen. Helfen soll dabei zweierlei: die Kooperation mit einem Technologieunternehmen und die Erfahrungen, die man mit recycelbaren Teppichen gewonnen hat.

Startschuss für recycelbare Matratze


Wie viele Matratzen in Europa oder Deutschland aktuell produziert werden, ist nicht bekannt. Wie sie entsorgt werden, indes schon: Als Sperrmüll landen sie meist in der Müllverbrennungsanlage. Der Matratzenhersteller Auping und das Technologieunternehmen DSM-Niaga wollen das ändern – mit der Entwicklung einer vollständig recycelbaren Matratze.

Zur Herstellung der Matratze will Auping auf das Know-how von DSM und Niaga im Bereich technische Klebharze und neuartige Faserverbindung setzen. Beide Technologien wurden bereits für das Design eines recycelbaren Monomaterial- (Polyester-) Teppichs verwendet. Insbesondere die Klebetechnologie soll es künftig ermöglichen, die Schichten in der Matratze nach Gebrauch einfach und sauber voneinander zu trennen.

Hinzu kommt, dass der entwickelte Polyesterklebstoff dem strengen Flammschutzstandard genügt und ohne Zusatz von Additiven auskommt. „Die Zusammenarbeit mit Auping gibt uns die Möglichkeit, das Potenzial der Niaga-Technologie in anderen Märkten als nur im Teppichsegment zu zeigen“, sagt Josse Kunst, DSM-Niaga-Generaldirektor. „Wir sind beeindruckt von Aupings innovativer Denkweise und freuen uns darauf, die Recyclingfähigkeit von Matratzen gemeinsam mit Auping radikal zu verbessern.“

In Deutschland sind vor allem PUR-Schaumstoffmatratzen in Gebrauch. Ihr Anteil am Matratzenmarkt beläuft sich auf  60 bis 70 Prozent. Dahinter folgen Federkernmatratzen/Boxspringbetten (20 bis 25 Prozent Marktanteil). Den restlichen Anteil stellen Latexmatratzen und andere Naturbetten.

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