Gestiegene Energiepreise

Die gestiegenen Energiepreise fordern die ersten Opfer unter Öko-Stromanbietern. Jetzt hat der Anbieter Smiling Green Energy Insolvenz angemeldet. Er konnte die gestiegenen Kosten nicht mehr kompensieren.

„Womöglich nur der Auftakt zu weiteren Insolvenzen“


Der Hamburger Öko-Energieanbieter Smiling Green Energy hat wegen massiv gestiegener Energiepreise Insolvenz angemeldet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter sei der Rechtsanwalt Tobias Brinkmann bestellt worden, heißt es in der Bekanntmachung des Amtsgerichts Hamburg vom vergangenen Freitag. Smiling Green Energy versorgt laut einem Bericht der «Wirtschaftswoche» (Dienstag) unter der Marke „Natürlich-grün-Strom“ rund 1.500 private und gewerbliche Kunden mit Energie aus regenerativer Erzeugung.

Brinkmann sagte dem Blatt, er werde nun „prüfen, ob es möglich ist, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten“. Zentraler Auslöser der Insolvenz sei der rasante Anstieg der Energiepreise gewesen. Wenn ein Unternehmen mit seinen Kunden länger laufende Verträge zu niedrigeren Preisen vereinbart habe, jetzt aber teuer am Spotmarkt einkaufen müsse, um die Verträge zu erfüllen, führe das zwangsläufig zu Problemen. „Die gesamte Branche steht unter erheblichem Druck. Der Hamburger Fall ist damit womöglich nur der Auftakt zu weiteren Insolvenzen im Markt“, sagte Brinkmann.

Bereits am Montag vor einer Woche hatte der Brandenburger Strom- und Erdgaslieferant Otima Energie AG wegen massiv gestiegener Großhandelspreise Insolvenz angemeldet. Betroffen sind rund 430 Kunden, darunter etwa 70 Prozent öffentliche Auftraggeber und 28 Prozent private Unternehmen. Hinzu kämen fünf private Kunden.

320°/dpa

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