Start-up-Vorhaben

Nicht wegschmeißen, sondern aufessen: Ein Start-up hat einen verzehrbaren To-go-Kaffeebecher entwickelt, der bald auf den Markt kommen soll. In einer Kieler Anlage sollen die Becher hergestellt werden – sofern die letzten Hürden genommen werden.

Ein To-go-Kaffeebecher, den man essen kann


Seit der Gründung Ende 2019 haben Sarah Theresa Schulte, Lara Wagemann und Martin Nauen das getan, was fast keinem Gründer erspart bleibt: Sie waren auf Branchenveranstaltungen unterwegs, um für ihr Produkt zu werben und im Idealfall auch Kapitalgeber zu finden. Beides ist ihnen gelungen. Zuletzt waren Schulte und Wagemann beim „WES Gründerinnen Summit“ in Wuppertal und haben dort mit ihrem Pitch sowohl den ersten Preis als auch den Publikumsaward gewonnen. WES steht für „Women Entrepreneurs in Science“ und ist eine Initiative der Bergischen Universität Wuppertal.

Und auch die Finanzierung scheint vorerst gesichert. Bei Investoren haben sie 450.000 Euro einwerben können. Inzwischen sind sie in Münster in größere Räumlichkeiten mit eigenem Labor gezogen, haben ein Patent angemeldet und ihren ersten Labormitarbeiter eingestellt, der das Gründungsteam und dessen Werkstudentinnen unterstützt.

Das Start-up firmiert unter „AllCup“. Der Name steht für einen Kaffeebecher, den man nach Gebrauch aufessen kann. Möglich macht das unter anderem eine speziell entwickelte Beschichtung, die den Waffelbecher zu einem hitze- und wasserbeständigen Trinkgefäß macht. Im nächsten Schritt geht es darum sicherzustellen, dass das Pulver in der vorgesehenen Produktionsanlage auch verarbeitet und auf die Waffelbecher aufgetragen werden kann.

Essbare Waffelbecher: „Wir wollen zeigen, dass es funktioniert“ | Foto: FH Münster/Frederik Tebbe

Mit dem gesammelten Investorengeld will AllCup die Forschung an der Beschichtung weiter vorantreiben, Personalkosten decken und den Markteintritt in ersten Mengen finanzieren. Geplant ist, zunächst 25.000 Becher pro Monat in einer Kieler Anlage herzustellen.

Damit wollen die Gründer prüfen, „wie der Markt auf größere Mengen reagiert“, erklärt Wagemann. „Und wir wollen zeigen, dass die Beschichtung funktioniert.“

320°/re

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