Frisches Kapital

Eine Gruppe von Investoren stellt der Firma Paptic frisches Kapital zur Verfügung. Damit soll die Technologie weiter skaliert werden. Das Ziel: Kunststoff durch faserbasierte Materialien zu ersetzen.

Faserbasierte Verpackungen: Paptic sammelt 23 Millionen Euro ein


Groß genug ist der Markt: Analysten schätzen den globalen Markt für flexible Verpackungen auf mehr als 200 Milliarden Euro jährlich. 70 Prozent der Materialien für flexible Verpackungen bestünden aus Kunststoff, sagt die Firma Paptic. Fast die Hälfte könnte durch ihre faserbasierten Verpackungen ersetzt werden.

Paptic bietet ein erneuerbares und recycelbares Material an, das auf Fasern basiert. Das Material könne effizient in bestehenden Verarbeitungslinien eingesetzt werden, um Kunststoffe in flexiblen Verpackungen zu ersetzen, erklärt Tuomas Mustonen, CEO und Mitbegründer der finnischen Firma. „Die vielfältige Einsetzbarkeit der recycelbaren Paptic-Materialien bietet eine hervorragende Basis, die Verwendung fossiler Materialien als Verpackungsmaterial zu reduzieren“, ergänzt Guillaume Gras, Investment Director beim European Circular Bioeconomy Fund (ECBF).

Firmeneigene Schäumungstechnologie

Der Nachhaltigkeitsfonds ECBF ist einer der Investoren der neuen Finanzierungsrunde, die Paptic insgesamt 23 Millionen Euro beschert hat. Daneben haben sich das US-amerikanische Chemieunternehmen Ecolab und das japanische Handelshaus Itochu Fibre beteiligt. „Unsere Investition wird Paptic die Ressourcen geben, um die internationale Expansion zu beschleunigen, sowie die wachsende Nachfrage nach innovativen Verpackungsmaterialien zu bedienen”, sagt ECBF-Director Gras.

„Die neuen Investitionen ermöglichen es uns, den nächsten Schritt auf dem Weg unseres Unternehmens zu gehen und unser Wachstum in neuen Märkten zu fördern”, sagt Paptic-Chef Mustonen. Dabei soll auch die industrielle Skalierung der firmeneigenen Schäumungstechnologie beschleunigt werden.

Verpackung aus faserbasiertem Paptic-Material | Foto: Paptic

Paptic wurde 2015 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Espoo, Finnland. Das Paptic-Material ist seit 2018 in industriellem Maßstab verfügbar. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 35 Mitarbeiter, laut Firmenangaben werden Paptic-Materialien in über 50 Länder geliefert.

Einer der Kunden ist die Firma fischertechnik, ein Hersteller von Konstruktionsbaukästen für den Spielwarenhandel, Schulen sowie Industrie und Hochschulen. Die Firma hat bei der Verpackung ihres biobasierten Baukastens „Animal Friends“ Kunststoff durch Paptic-Material ersetzt. Daneben ermögliche das Paptic-Material auch die Herstellung nachhaltiger Lösungen für Gemüseverpackungen. Dabei würden alle Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt, einschließlich des Substrats, des Designs, des Drucks und der Wiederverwertbarkeit.

320°/sr

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