Gemeinsame Aktion

Mit einem Lkw-Korso durch das Berliner Regierungsviertel haben Entsorger auf die Gefahr von Batteriebränden aufmerksam gemacht. Sie fordern eine Ausweitung der Herstellerverantwortung, um damit den Handel finanziell am Risiko zu beteiligen.

Batteriebrände: Entsorger fordern Maßnahmen vom Handel


Die kommunalen und privaten Abfallentsorger in Deutschland haben am Dienstag mit einem Lkw-Corso im Berliner Regierungsviertel auf die Gefahr von Batteriebränden aufmerksam gemacht. Die beteiligten Verbände BDE, bvse und VKU forderten Batteriehersteller und Vertreiber auf, das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen, dass falsch entsorgte Batterien eine Gefahr darstellen und wirtschaftliche Existenzen zerstören können.

Hersteller und Handel müssten daher mit intensiven Informationskampagnen über die korrekten Entsorgungswege für Elektronikaltgeräte und Batterien besser und gründlicher aufklären, erklärten die Verbände. Zudem sollten Produkte, die nicht nachhaltig sind und kaum beherrschbare Risiken bei der Entsorgung mit sich bringen, wie zum Beispiel Einweg-E-Zigaretten, verboten werden. Nicht zuletzt sollten sich Batterie- und Gerätehersteller im Rahmen ihrer Produktverantwortung finanziell an der Risikoverteilung beteiligen.

„Erst am Beginn der Entsorgungswelle“

„Es muss im Jahr 2023 möglich sein, langlebige Elektrogeräte zu bauen, es muss möglich sein, sie reparieren zu lassen und die Akkus auszutauschen, statt die Geräte wegzuwerfen“, erklärte VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp. „Deshalb appellieren wir an die Politik, die Herstellerverantwortung auszubauen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.“

Es können nicht sein, „dass die Unternehmen, die diese Akkus in die Welt setzen, damit Geld verdienen und die Entsorgungsunternehmen die Brandrisiken schultern müssen“, kritisierte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. „Die Politik muss die Rahmenbedingungen setzen und die Hersteller müssen sich endlich ihrer Verantwortung stellen. So kann es jedenfalls nicht weitergehen.“

„In diesem Sommer verging kaum eine Woche ohne mehrere Großbrände bei Entsorgern, zumeist verursacht durch beschädigte Batterien“, sagte BDE-Präsident Peter Kurth. „Politik und Batteriehersteller sind aufgefordert, endlich wirksame Maßnahmen zur Brandprävention zu ergreifen, denn wir stehen erst am Beginn der Entsorgungswelle bei Batterien.“

320°/re

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