Energiewende

Die Solar- und Windenergie waren im vergangenen Jahr die Haupttreiber der Energiewende. Auch die installierte Leistung von Biomasseanlagen ist gestiegen – allerdings auf niedrigem Niveau.

Erneuerbare Energien: Solarleistung hat sich 2023 verdoppelt


Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt voran. Nach Angaben der Bundesnetzagentur erhöhte sich die installierte Leistung in Deutschland im vergangenen Jahr um 17 Gigawatt auf knapp 170 Gigawatt. Damit lag die Leistung um 12 Prozent höher als im Jahr 2022. Der Zuwachs fiel damit auch größer aus als im Vergleich von 2022 zu 2021, als das Plus 7,5 Prozent betragen hatte.

Der Großteil des Zubaus im vergangenen Jahr entfiel auf die Solar- und Windenergie. So hat sich allein die neu installierte Solarleistung mit 14,1 Gigawatt im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) wurden 2023 in Deutschland so viele neue Solaranlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung errichtet wie nie zuvor. Mehr als eine Million neue Anlagen seien installiert worden.

Grafik: picture alliance/dpa-Infografik

Einen großen Anteil daran haben demnach die sogenannten Balkonkraftwerke, also kleine Solaranlagen. Rund 260.000 wurden im vergangenen Jahr registriert, das sind dreimal so viele wie im Jahr zuvor. Dabei ist davon auszugehen, dass die Zahl der Anlagen noch höher liegt, da vermutlich nicht alle registriert wurden.

Windenergie: 80 Prozent mehr Genehmigungen

Laut Bundesnetzagentur ist Bayern das Bundesland mit der größten installierten Solarleistung (2023: 3,5 Gigawatt). Bundesweit lag die installierte Gesamtleistung Ende 2023 bei 81,7 Gigawatt. Für 2030 liegt das Ausbauziel für Solar bei 215 Gigawatt.

„Diese Investitionen bringen die Energiewende weiter voran – Deutschland hat letztes Jahr erstmals mehr als die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Der Zubau der Windenergie an Land lag 2023 mit 2,9 Gigawatt über dem Vorjahresniveau, zudem seien 80 Prozent mehr Genehmigungen für neue Anlagen erteilt worden als im Vorjahr. „Das wird sich in steigenden Zubauzahlen auszahlen“, so Müller.

Auf See lag der Zubau durch den neu in Betrieb genommenen Windpark Arcadis Ost I mit einer Leistung von 0,3 Gigawatt etwa auf dem Niveau von 2022. Der Zubau von Biomasseanlagen verdoppelte sich im vergangenen Jahr auf niedrigem Niveau und erreichte eine installierte Leistung von 0,12 Gigawatt.

320°/dpa

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