Forschungsprojekt

Viele Elektroaltgeräte könnten wiederverwendet werden, wenn sie nicht als Schüttgut gesammelt und dabei beschädigt würden. Künstliche Intelligenz soll hier Abhilfe schaffen. Sie soll bereits am Anfang der Entsorgungskette eingesetzt werden.

Künstliche Intelligenz soll Elektroaltgeräte analysieren


Bei der Wiederverwendung von Elektro- und Elektronikaltgeräten ist noch viel Luft nach oben. Schätzungen zufolge werden nur ein bis zwei Prozent der gesammelten Geräte wiederverwendet. Der Grund für die magere Quote: Viele Elektroaltgeräte werden häufig als Schüttgut gesammelt und dadurch beschädigt, bevor sie überhaupt auf ihre Wiederverwendbarkeit geprüft werden können, erklärt die Technische Universität Clausthal.

Das Institut will deshalb die Entsorgungsprozesse so verbessern, dass die Wiederverwendung in stärkerem Maße ermöglicht wird. Im Verbundprojekt „6RLogistics“ soll daher mithilfe von Künstlicher Intelligenz der Zustand von Elektroaltgeräten bereits am Anfang der Entsorgungskette analysiert werden. Dadurch könnten die Geräte den Reparaturbetrieben schneller und in besserem Zustand zur Verfügung gestellt werden könnten, erklärt die TU Clausthal.

Neben der TU Clausthal sind die ceconsoft GmbH in Goslar, der Arbeitskreis Recycling in Herford und die Meikowe Elektro- und Teleservice GmbH in Fleringen an dem Projekt beteiligt. Das Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit rund drei Millionen Euro gefördert. Rund 500.000 Euro davon fließen direkt an die Technische Universität Clausthal, die im Projekt die Forschungsleitung innehat.

Die wissenschaftliche Leitung des Verbundprojekts liegt bei Professor Andreas Rausch in Kooperation mit dem Center for Digital Technologies (DIGIT) und der Ostfalia Hochschule. Der Informatiker sprach nach dem Kick-Off-Meeting in Nürnberg von einem „bahnbrechenden Projekt, das die Entsorgungslogistik im Bereich EAG revolutionieren kann“.

320°/hk

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