Wasserstoff statt Gas

Beim Glashersteller Saint-Gobain werden die Weichen zu einer klimaneutralen Glasherstellung gestellt. Die Produktionsprozesse sollen auf Wasserstoff und erneuerbaren Strom umgestellt werden – mit finanzieller Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen.

NRW fördert klimaneutrale Glasproduktion


Der Glashersteller Saint-Gobain in Herzogenrath bei Aachen bekommt Hilfe vom Land beim Aufbau einer klimaneutralen Produktion. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) übergaben am Mittwoch einen Förderbescheid über 3,6 Millionen Euro. „In Herzogenrath soll Europas erste industrielle CO2-neutrale Glasproduktion entstehen“, sagte Wüst. Damit würden die Weichen für einen modernen Industriestandort und die Entwicklung in der – bisher von der Braunkohle geprägten – Region zu einem „Energierevier der Zukunft“ gestellt.

Nach dem Willen von Bund und Land soll im Rheinischen Revier die Stromgewinnung aus Braunkohle, bei der das Treibhausgas Kohlendioxid entsteht, in absehbarer Zeit zu Ende gehen. Nötig sind andere, klimaneutrale Energieformen. Bei der Herstellung von Glas werden hohe Temperaturen benötigt, die das Unternehmen derzeit durch die Verbrennung von fossilem Erdgas erreicht. Am Standort sollen die Prozesse auf Wasserstoff und erneuerbaren Strom umgestellt werden. In einer ersten Phase geht es um die technische Machbarkeit, dann soll die industrielle Umsetzung folgen.

Das Projekt „COSiMA“ mit einem Umfang von insgesamt 5,6 Millionen Euro zeige, dass ambitionierter Klimaschutz eine Chance sei, energieintensive Industrie neu aufzustellen und zu modernisieren, sagte Wirtschaftsminister Pinkwart. Beteiligt sind auch das Gas- und Wärme-Institut Essen sowie Institute der RWTH Aachen.

320°/dpa

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