Mehrwegsystem

Frisches Kapitel für „Einfach Mehrweg“: Drei Investoren haben das Mehrwegsystem mit zusätzlichen 4,5 Millionen Euro ausgestattet. Einer der Investoren ist Interzero.

Interzero beteiligt sich an „Einfach Mehrweg“


Die strategische Partnerschaft, die Interzero mit der Firma Sykell im März eingegangen ist, erwies sich offenbar als vielversprechend. So vielversprechend, dass Interzero nun als Investor bei Sykell eingestiegen ist. Neben Interzero haben sich auch die Rewe Group sowie die Beteiligungsgesellschaft Collateral Good Ventures beteiligt. Zusammen investieren sie 4,5 Millionen Euro.

Wie hoch die einzelnen Beteiligungen sind, geben die Firmen nicht bekannt. Sykell ist der Anbieter von „Einfach Mehrweg“, einem Mehrwegsystem, das wie das Pfandflaschensystem konzipiert ist. So sind bei „Einfach Mehrweg“ weder Registrierung, Kundenkonto, App-Downloads oder Angaben persönlicher Daten erforderlich.

Das Angebot von „Einfach Mehrweg“ umfasst lebensmittelsichere Behälter für viele Speisen und Getränke. Die Kunden zahlen für die Behälter einen geringen Pfandbetrag an der Kasse. Die Rückgabe und Geldrückerstattung ist bei jedem teilnehmenden Systempartner möglich. Die Behälter könnten auch über viele Flaschenpfandautomaten zurückgegeben werden.

Sykell-Gründer Michael Kappler (links) und Davide Mazzanti | Foto: Sykell

Bislang arbeitet Sykell in Deutschland mit Lebensmittel-Einzelhändlern, Tankstellen und Gastronomiebetrieben zusammen. Die „Full Service-Mehrweglösung“ umfasst Reinigungslogistik, Clearing und Pfandverrechnung. Die Unternehmen, die am Mehrwegsystem teilnehmen, zahlen eine sogenannte „Pay per Use“-Nutzungsgebühr für genutzte Behälter. In der Nutzungsgebühr sind den Angaben zufolge alle Leistungen enthalten.

„Mit Sykells ‚Einfach Mehrweg‘-System verfolgen wir den Ansatz, die Vorteile des etablierten Pfandsystems für Getränke auf andere Produkt- und Lebensmittelkategorien auszuweiten“, erklärt Davide Mazzanti, CEO von Sykell. „Wir werden das zusätzliche Kapital nutzen, um das ‚Einfach Mehrweg‘-Angebot in Deutschland weiter zügig auszubauen.“

„Sykell hat uns mit ihrer alle Marktteilnehmer einschließenden Strategie und der konsequenten Entwicklung einer einfachen Lösung während der Einführungsphase der Mehrwegangebotspflicht in einem äußerst schwierigen Marktumfeld sehr beeindruckt“, sagt Michael Kleindl, Managing Partner bei Collateral Good Ventures. „Das Geschäftsmodell von Sykell bietet für Handelskonzerne, aber auch Konsumentinnen und Konsumenten eine einfache und nachhaltige Mehrweg-Gesamtlösung.“

320°/re

Mehr zum Thema
Novelle des ElektroG: Verbände fordern mehr Mut
„So verringert sich der Abfall nicht“
Hündgen liefert PET-Abfälle an Carbios
Umweltministerium legt Novelle des ElektroG vor
Chemisches Recycling: 40 Anlagen in Betrieb, über 100 in Planung
UN-Umweltchefin sieht Fortschritte auf Weg zu Plastikabkommen
Erstes öffentliches Gebäude mit Carbonbeton
Tomra wird OMV und Borealis beliefern
Alles gratis in Frankfurts Teilerei
Betonherstellung: So soll der CO2-Ausstoß auf netto Null reduziert werden
„Unverpackt trifft immer noch den Nerv der Menschen“
„Der Getränkekarton hat eine unglaublich schlechte Recyclingbilanz“