Feststoffabfälle

Der angekündigte Importstopp für weitere Abfälle wird mit Beginn des neuen Jahres umgesetzt. Daran lässt das chinesische Umweltministerium keinen Zweifel. Betroffen sind weitere 32 Abfallsorten.

China bekräftigt zusätzlichen Importstopp


China hält an seinem Importverbot für weitere 32 Abfallsorten ab Anfang 2019 fest. Das geht aus einem Dokument hervor, das die Ministerien für Umwelt, Handel und Entwicklung sowie der Zoll gestern herausgegeben haben. Bereits im April hatte das chinesische Ministerium für Ökologie und Umwelt eine Liste der Importverbote veröffentlicht, die ab Januar gelten wird. Auf der Liste stehen nach Angaben des Weltrecyclingverbands BIR unter anderem gepresster Autoschrott und Schiffsschrott.

Darüber hinaus sind auch Computerteile sowie Abfälle aus Stahl, Titan oder Holz vom Importstopp betroffen. Im Einzelnen gilt das Einfuhrverbot unter anderem auch für:

  • granulierte Schlacke (Hüttensand) aus Schmelzeisen oder manganhaltigem Stahl, mit einem Mangangehalt von über 25 Prozent
  • Schlacke aus der Herstellung von Eisen oder Stahl mit einem Eisengehalt von mehr als 80 Prozent
  • Holzabfälle
  • verschiedene Metallschrottsorten, darunter auch Magnesium- und Wolframschrott

China hatte bereits vor geraumer Zeit beschlossen, die Einfuhr bestimmter fester Abfälle bis Ende 2019 auslaufen zu lassen. Die erste Stufe hatte die Volksrepublik Ende 2017 gezündet und im Zuge dessen die Annahme von Abfällen aus dem Ausland eingeschränkt. Peking hatte hierfür strenge Obergrenzen für Störstoffgehalte festgelegt. Seitdem gelten folgende maximale Störstoffgehalte:

  • Kunststoffe: 0,5 Prozent
  • Papier: 0,5 Prozent
  • Metall- und Geräte-Schrott: 0,5 Prozent
  • Elektromotoren: 0,5 Prozent
  • Drähte und Kabel: 0,5 Prozent
  • Eisen: 0,5 Prozent
  • Buntmetalle: 1 Prozent
  • Schmelzschlacke: 0,5 Prozent
  • Holz: 0,5 Prozent
  • Gefäße: 0,05 Prozent
  • Autos: 0,3 Prozent

Die Einfuhr von Feststoffmüll nach China ist im Zuge dieser Beschränkungen bereits deutlich zurückgegangen. Bis Ende 2019 sollen solche Importe weitgehend gestoppt werden – es sei denn, sie enthalten Rohstoffe, die anders nicht ersetzt werden können, wie Staatsmedien berichteten.

Die laufende Kampagne gegen „ausländischen Müll“ zwingt andere Länder, sich nach Alternativen umzusehen. So auch Deutschland. Allein an Plastikabfällen hatte die Bundesrepublik nach Angaben des Umweltbundesamts 560.000 Tonnen pro Jahr nach China exportiert. Das habe 9,5 Prozent des deutschen Plastikmülls entsprochen.

 

© 320° | 19.11.2018

Mehr zum Thema
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?