Fernwärme fürs Ruhrgebiet

Ab diesem Jahr will die AGR Wärme in die Fernwärmeschiene Ruhr der Steag einspeisen. Die Energie soll aus der Müllverbrennungsanlage Herten kommen. Für die notwendigen Baumaßnahmen wurden nun die Aufträge erteilt.

RZR Herten wird energieeffizienter


Die Betreiber des RZR Herten, die AGR Gruppe, wollen die Müllverbrennungsanlage fit für die Zukunft machen. Bislang ungenutzte Rauchgaswärme soll ab der Heizperiode 2018/2019 in die Fernwärmeschiene Ruhr der Steag fließen. Dazu werden alle vier Verbrennungslinien mit einem Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet.

Den Auftrag hierfür haben das Gummersbacher Unternehmen Steinmüller Babcock Environment und die Wallstein Ingenieur GmbH erhalten. Wallstein verantwortet die verfahrenstechnische Systemgarantie und liefert korrosionsfeste Wärmetauscher. Die restlichen Komponenten, die systemtechnische Einbindung und komplette Montage liegt in den Händen von Steinmüller Babcock.

Die Wärmetauscher werden den Angaben zufolge direkt im Abgasweg installiert. Sie sollen das Rauchgas direkt nach dem E-Filter abkühlen, bevor es in den Chlorwasserstoff-Wäscher gelangt. Die so gewonnene Wärme wird dann ins Netz der Steag gespeist.

Insgesamt will die AGR künftig 600 Gigawattstunden Wärme pro Jahr in die Fernwärmeschiene Ruhr auskoppeln, vor allem in den kühleren Monaten des Jahres. Eine entsprechende Vereinbarung mit 25 Jahren Laufzeit hatte das Unternehmen Ende 2016 mit den Hertener Stadtwerken und den Netzbetreibern Steag Fernwärme und Uniper Fernwärme geschlossen. In den warmen Sommermonaten hingegen liefert das RZR Herten schwerpunktmäßig weiter Strom über seinen exklusiven Energie-Vertragspartner Hertener Stadtwerke.


[su_accordion]
[su_spoiler title=“RZR Herten auf einen Blick“]

  • Kapazität: 600.000 Tonnen pro Jahr
  • Verbrennungslinien: 4
  • Feuerung: 3 Stufen-Vorschubroste und 1 Gegenlauf-Überschubrost
  • Frischdampftemperatur: 320 Grad Celsius
  • Installierte Generatorleistung: 50 Megawatt
  • Strommenge pro Jahr: 277 Millionen Kilowattstunden (entspricht 80.000 Haushalten)
  • Wärmemenge pro Jahr: etwa 336 Millionen Kilowattstunden

[/su_spoiler]
[/su_accordion]


 

© 320°/bs | 25.06.2018

Mehr zum Thema
Mehr Fernwärme aus Abfällen: Neue Technologie in MVA Borsigstraße
Neuer Roboter entleert Lebensmittelgläser in Sekundenschnelle