Zahlen für Januar

Die europäischen Stahlschrottpreise sind im Januar deutlich gestiegen. Darauf weist der Stahlschrottindex von Eurofer hin. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Werte allerdings deutlich tiefer. Unterdessen haben auch Arcelor und ThyssenKrupp ihre aktuellen Geschäftszahlen vorgelegt.

Stahlschrottindex: Eurofer meldet Anstieg für Januar


Der europäische Stahlschrottpreisindex von Eurofer ist im Januar für alle drei erfassten Stahlschrottsorten gestiegen. Gleichwohl bewegen sich die Werte immer noch auf niedrigem Niveau. Im Vergleich zu den Vorjahren waren nur der Januar 2009 und 2010 noch schlechter als der Januar 2015. Insgesamt stellen sich die Werte für den vergangenen Monat nach der aktuellen Statistik von Eurofer wie folgt dar:

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Stahlschrott-Index Eurofer Jan 15 Dez 14 Jan 14
Neuschrott 240 235 280
Abbruchschrott 246 239 285
Shredderschrott 241 234 281

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Die weitere Entwicklung der Stahlindustrie bleibt nach wie vor ungewiss. Auch Eurofer weist darauf hin, dass die ökonomischen Fundamentaldaten in der EU sich verbessert haben, die weitere Entwicklung jedoch mit viel Unsicherheit behaftet ist. Somit gibt sich der Verband vorsichtig optimistisch, was die wirtschaftliche Entwicklung in den Jahren 2015 und 2016 betrifft.

Für den weltweit größten Stahlhersteller Arcelor lief bereits das vergangene Jahr erfolgreich. Der Konzern weist für 2014 einen Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 8,5 Prozent auf 7,2 Milliarden US-Dollar aus. Das EBITDA des reinen Stahl-Geschäfts hat sich um 23,6 Prozent verbessert. Im Europageschäft blieben die Umsätze annähernd stabil, das EBITDA stieg von 1,621 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf 2,304 Milliarden Dollar. Allerdings rechnet der Konzern für das laufende Jahr 2015 mit einem Rückgang des EBITDA auf 6,5 bis 7 Milliarden US-Dollar.

Der Mischkonzern ThyssenKrupp hingegen verzeichnet für sein Stahlgeschäft einen preis- und mengenbedingten Rückgang des Geschäftsvolumens im ersten Quartal 2014/15 (Oktober bis Dezember). Dafür gibt es nach Angaben des Konzerns im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens den anhaltenden Rückgang bei den Stahlpreisen. Zweitens sei die Mengenentwicklung durch Produktionsengpässe infolge der verzögerten Fertigstellung einer umgebauten Stranggießanlage beeinträchtigt gewesen. Dies hatte zur verspäteten Inbetriebnahme eines neu zugestellten Hochofens geführt.

Der Auftragseingang in der Stahlsparte war mit 2,1 Milliarden Euro 8 Prozent niedriger als im Vorjahr (2,3 Milliarden Euro). Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro zurück (Vorjahr 2,1 Milliarden Euro). Vergleichbar gerechnet nahmen Auftragseingang und Umsatz ebenfalls um 8 bzw. 4 Prozent ab. Das Bereinigte EBIT verbesserte sich dennoch deutlich um 61 Millionen Euro auf 79 Millionen Euro (Vorjahr 18 Millionen Euro). Hier wirkten sich die Maßnahmen aus dem Effizienzprogramm „Best-in-Class Reloaded“ positiv auf das Ergebnis aus, hinzu kamen laut ThyssenKrupp Entlastungen bei den Rohstoffkosten.

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