Statistik für 2015

In Europa wurde im vergangenen Jahr so viel Papier hergestellt wie im Vorjahr. Auch der Altpapierverbrauch blieb konstant. Innerhalb der einzelnen Zweige gab es allerdings Verschiebungen, wie aktuelle Zahlen zeigen.

Altpapierverbrauch bleibt stabil


Die Mitgliedsländer des europäischen Papierverbands CEPI (Confederation of European Paper Industries) haben im vergangenen Jahr rund 55,9 Millionen Tonnen Altpapier gesammelt. Das sind 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 47,7 Millionen Tonnen gingen wieder zurück in die Produktion von Papier und Pappe (+0,2 Prozent).

Absoluter Spitzenreiter beim Einsatz von Altpapier ist Deutschland. Dort wurden 35,1 Prozent der europäischen Altpapiermenge verbraucht. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankreich mit 11,1 Prozent, Spanien mit 10,9 Prozent und Italien mit 10,2 Prozent.

Großbritannien setzte 7 Prozent des europäischen Altpapiers ein, um neues Papier zu erzeugen. Österreich, Polen und die Niederlande verbrauchten weniger als 5 Prozent. Die restlichen CEPI-Mitgliedsländer – Belgien, die Tschechische Republik, Finnland, Ungarn, Norwegen, Slowenien, Portugal, Rumänien, die Slowakei und Schweden – verbrauchten insgesamt 11,4 Prozent des erfassten Altpapiers.


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Der größte Teil des Altpapiers wird laut CEPI-Statistik für die Produktion neuer Verpackungsmaterialien verwendet. Im Jahr 2015 waren das 33,2 Millionen Tonnen. Weitere rund 10 Millionen Tonnen landeten in der Herstellung von Zeitungspapier und grafischer Papiere. Die übrigen Mengen wurden für ‚Hygienepapiere’ sowie ‚Sonstige Anwendungen aus Papier und Pappe’ eingesetzt.

Obwohl eine beträchtliche Menge des gesammelten Altpapiers 2015 innerhalb der CEPI-Mitgliedsländer eingesetzt wurde, ging ein kleiner Teil ins Ausland. Wie aus den Zahlen hervorgeht, wurden 10,2 Millionen Tonnen Altpapier in Nicht-CEPI-Länder exportiert. Rund 93 Prozent der Menge fand dabei Abnehmer in Asien. Unterm Strich lag der Altpapierexport von Altpapier rund 7 Prozent höher als 2014.

Hälfte der Produktion für Verpackungen

Den rund 48 Millionen Tonnen verbrauchten Altpapier stand im vergangenen Jahr eine Produktionsmenge von knapp 91 Millionen Tonnen Papier und Pappe gegenüber. Das bedeutete im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Minus von 0,2 Prozent. Insbesondere die Produktion grafischer Papiere musste Federn lassen. Die erzeugte Menge sank um 3,8 Prozent gegenüber 2104.

Die darunter gefassten Zeitungspapiere verloren mit 7,6 Prozent am stärksten, gefolgt von gestrichenen, holzfreien grafischen Papieren (minus 4,7 Prozent) und gestrichenen grafischen Papieren (minus 3,7 Prozent). Von ungestrichenen grafischen Papieren wurden rund 2,3 Prozent weniger hergestellt, von ungestrichenen, holzfreien grafischen Papieren knapp ein Prozent weniger.

Für Verpackungspapier weist CEPI hingegen Zuwächse aus. Insgesamt wurden 2,6 Prozent mehr in den Mitgliedsländern erzeugt. Material für Behälter und Kisten legte um 3,3 Prozent zu, während das Material für sonstige Papier-/Pappe-Packstoffe um 3,1 Prozent zulegte. Bei Material für Pappkartons liegt das Plus bei 1,9 Prozent. Verpackungen machten 2015 rund 49 Prozent des gesamten hergestellten Papiers aus, grafische Papiere nur noch 38,8 Prozent.

Leicht zulegen konnte den CEPI-Zahlen zufolge auch die Produktion von Hygienepapieren. Sie lag um 2,2 Prozent höher als im Vorjahr. Inzwischen haben Hygienepapiere einen Anteil von rund 7,9 Prozent an der Gesamtproduktion. Die erzeugte Menge sonstiger Papiere/Pappe fiel um 0,7 Prozent.


produktion-von-papier-karton-und-pappe-nach-sorten-in-deutschland-bis-2015


Der Papierexport ist ebenfalls gesunken – um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie der CEPI-Statistik zu entnehmen ist, gingen etwa 37 Prozent der Ausfuhren in Staaten der EU, 26,3 Prozent wurden in Asien abgenommen und rund 11 Prozent in die USA geliefert.

Die Papierimporte hingegen stiegen um 6,3 Prozent. Wichtigste Handelspartner der CEPI-Länder waren dabei die anderen EU-Länder: Von ihnen stammten 48,1 Prozent aller Einfuhren (plus 10,6 Prozent im Vergleich zu 2014). Zudem kamen 29,7 Prozent der Papierimporte aus den USA. Drittwichtigste Importregion war mit 10,6 Prozent Asien. Weitere gut 7 Prozent der Einfuhren kamen aus Lateinamerika und die übrigen 5 Prozent aus dem Rest der Welt.

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