Tarifverhandlung

Mit Verwunderung hat der Entsorgerverband BDE auf Äußerungen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di reagiert. Im Interview mit 320° hatte Verdi-Vertreterin Katrin Büttner-Hoppe die Marschroute für die Tarifverhandlung vorgegeben. Der BDE zeigt sich irritiert.

BDE appelliert an ver.di


Im Interview mit 320° hatte Katrin Büttner-Hoppe, Leiterin der Bundesfachgruppe Abfallwirtschaft, den Forderungskatalog der Gewerkschaft für die Tarifverhandlung mit dem BDE vorgestellt. Zugleich hatte sie eine rote Linie für die Verhandlungen gezogen. „Wenn wir uns auf den kommenden Treffen am 15. Februar und 8. März nicht einigen können, dann werden wir den Flächentarifvertrag in Frage stellen und die Verhandlungen abbrechen“, erklärte sie.

Der BDE zeigt sich verwundert. „Ver.di setzt die Gespräche unter enormen Druck. Solche Drohungen belasten die Tarifgespräche ohne Not und erleichtern es nicht, tragfähige Lösungen zu finden“, kritisiert Oliver Gross, Vorsitzender der BDE-Tarifkommission. „Wir appellieren an ver.di, den konstruktiven Verhandlungsauftakt nicht ohne Not in Frage zu stellen.“

Gross weist darauf hin, dass ver.di in der ersten Verhandlungsrunde am 23. Januar zum ersten Mal die Gewerkschaftsforderungen im Detail erläutert habe. „Wir hatten vereinbart, dass wir den bunten Strauß an Forderungen erst mal mitnehmen und diese ab Februar dann verhandeln. Wir haben den Gesprächsverlauf der 1. Verhandlungsrunde konstruktiv und sachlich wahrgenommen. Es ist schade, dass ver.di noch vor Beginn der eigentlichen inhaltlichen Beratungen jetzt ein Zeitkorsett vorgibt, das im Lichte der Vielzahl der Gewerkschaftsforderungen nicht realistisch ist.“

Der BDE sei an einem konstruktiven Austausch interessiert, betont Gross. Das Forderungspaket von ver.di sei aber sehr komplex. „Ver.di will das Tarifgefüge grundsätzlich umbauen. Wir werden hier intensiv zu verhandeln haben. Ver.di kann nicht einerseits die gesamte Konstruktion des Entgelttarifvertrages in Frage stellen und gleichzeitig andererseits schon jetzt damit drohen, die Verhandlungen abzubrechen, wenn wir uns im Rahmen der 3. Runde im März noch nicht geeinigt haben sollten.“

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