Trend am internationalen Markt

Die Preise für Edelstahlschrott haben weiterhin Aufwind. Auch für Nickel wurde im März zeitweise etwas mehr bezahlt. Ein Überblick über den internationalen Markt.

Edelstahlschrott: Preise ziehen weiter an


In Zusammenarbeit mit Recycling International Ri-logo-rgb

Nachdem zuletzt sowohl die Nickelpreise als auch die Notierungen für Stahlschrott angezogen haben, glaubten viele Markteilnehmer, dass die mageren Zeiten endlich vorbei seien. Umso enttäuschter waren sie, als die Chrompreise für das zweite Quartal mit etwa 0,82 US-Dollar pro Pfund angekündigt wurden.

Trotz des Rückschlags stiegen die Preise für Edelstahlschrotte leicht an. Für die Sorte 304 konnten im März rund 980 bis 1.030 US-Dollar pro Tonne erlöst werden, im Vormonat lagen die Preise mit 920 bis 970 US-Dollar noch etwas niedriger. Für die Sorte 316 stiegen die Preise von 1.200 bis 1.250 US-Dollar auf 1.280 bis 1.330 US-Dollar pro Tonne.

Gefallen sind hingegen die Preise für Ferrochrom-Schrotte. Bei der Sorte 409 lagen die Erlöse mit 170 bis 210 US-Dollar pro Tonne um mehr als 50 US-Dollar unter den Preisen vom Februar. Auch für die Sorte 340 gingen die Preise um rund 50 US-Dollar zurück und notierten zwischen 260 und 300 US-Dollar.

Nickelpreise knacken 9.000-US-Dollar Marke

Über Südafrika berichtet Heinz P. Pariser von Alloy Metals & Steel Market Research, dass im vergangenen Jahr die Exportgeschäfte mit Ferrochrom teilweise sehr volatil waren. Besonders zu Jahresbeginn hätte es „hektische“ Momente gegeben, Mengen und Preise hätten sich aber gegen Jahresende stabilisiert. Insgesamt hat Südafrika rund 3,6 Millionen Tonnen Ferrochrom ausgeführt – etwa 0,2 Prozent weniger als noch 2014. Die Preise seien dabei stetig gefallen: Von 824 US-Dollar pro Tonne zum Jahresbeginn auf 721 US-Dollar im Dezember 2015. 43 Prozent der Ware ging dabei nach China.

durchschnittlicher-nickelpreis-weltweit-bis-2014 (1)Dank vermehrter Spekulationskäufe, stärkerer Aktienmärkte, höherer Ölpreise und einem schwachen US-Dollar kletterten die Preise für eine Tonne Nickel in den vergangenen Wochen über die 9.000 US-Dollar-Marke. Anfang März wurden teilweise bis zu 9.340 US-Dollar pro Tonne erlöst. Wie erwartet, konnte das Niveau jedoch nicht gehalten werden, die Preise fielen wieder unter die 9.000er-Marke und pendelten sich schließlich bei etwa 8.660 US-Dollar pro Tonne ein.

954 Dollar für V2A

In China stockte die Shanghai Futures Exchange das Nickellager um 5.900 Tonnen auf. In den LME-Langerhäusern fiel der Nickelbestand derweil unter 430.000 Tonnen. Die Dreimonatsnotierungen erhöhten sich hingegen und lagen zwischen 8.820 und 8825 US-Dollar pro Tonne. Marktbeteiligte hoffen, dass der Preisanstieg für einen generellen Aufwärtstrend steht, der nicht nur Nickel betrifft. Allerdings betonen Insider, dass der Nickel-Markt weiterhin von Überkapazitäten und schwacher Nachfrage bestimmt wird.

Für Nickelkathoden lagen die Handelspreise bei rund 8.344 US-Dollar pro Tonne, für Schrott der Sorte V2A wurden 954 US-Dollar und für V4A-Schrott rund 1.250 US-Dollar erlöst. Bei INOX 18/8 Nickelschrott notierten die Preise bei rund 921 US-Dollar und bei INOX 316 bei etwa 1.207 US-Dollar pro Tonne.

Gute Nachrichten kamen indes von der International Nickel Study Group (INSG). Sie veröffentlichte ein Gutachten, in dem herausgefunden wurde, dass der Einsatz von nickelhaltigem Edelstahl in der Nahrungsmittelindustrie unbedenklich ist.

China exportiert weniger Edelstahl

In Asien haben mehrere Edelstahlproduzenten ihre Preise angehoben. Hersteller aus China berichten von einer steigenden Nachfrage – sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. In den ersten zwei Monaten des Jahres sind die Edelstahlexporte jedoch zunächst zurückgegangen. Nach Angaben der Zollbehörde wurden insgesamt 402.254 Tonnen ausgeführt – das sind 4 Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum.

Leicht gestiegen sind hingegen die Edelstahlexporte aus den USA. Wie das Metals Service Center Institut mitteilt, wurde im Februar mit 145.700 Tonnen etwa ein Prozent mehr ausgeführt, als noch im Januar. Experten sehen darin in Kombination mit den gestiegenen Preisen aber noch längst keine Trendumkehr auf dem Markt.

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