Windkraftanlagen

Bislang werden die Flügel von Windrädern per Schwerlasttransport zum Ort der Zerlegung gebracht. Mit einer neuen Technik können die Rotorblätter direkt vor Ort zerlegt werden. Die Technik kann Karbon von der Glasfaser trennen.

Mobile Zerlegeeinheit für Rotorblätter


Bei der Hanseatic Rohr GmbH in Bargeshagen bei Rostock entsteht derzeit eine mobile Zerlegeeinheit für Rotorblätter von Windkraftanlagen. Die innovative Technik arbeitet berührungslos und damit besonders verschleißarm.

„Die Maschine soll mobil einsetzbar sein und die Flügel mit Hilfe von Wasserstrahlen zerlegen. Demzufolge können diese künftig direkt neben der Windkraftanlage zerkleinert werden. Somit wird ein Arbeitsschritt gespart und die Einheiten lassen sich besser abtransportieren“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe vergangene Woche. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit rund 946.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf rund 1,6 Millionen Euro.

Innovative Wasserstrahltechnik wird eingesetzt

Beim bisher üblichen Verfahren müssen die großen Flügel der Windräder per Schwerlasttransport ins Werk gebracht werden, in dem die Zerlegung erfolgt. Die neue Maschine, die derzeit entwickelt wird, soll dies künftig sensorbasiert und automatisiert direkt am Einsatzort erledigen und lediglich 0,5 x 0,5 Meter oder 1 x 1 Meter große Einzelteile hinterlassen. Diese werden im weiteren Verfahren von einem Schredder zu 1 x 1 Zentimeter messende Kleinteile gemahlen und können schlussendlich weiterverarbeitet werden.

„Mit der neuen Technologie lassen sich Zeit und Aufwand reduzieren“, so Glawe weiter. Damit beim Zerlegen keine Giftstoffe freigesetzt werden, darf die Temperatur beim Schneiden nicht über 100 Grad betragen. Durch die innovative Wasserstrahltechnik soll dies künftig möglich sein. Gleichzeitig lässt sich so auch das Karbon, aus dem die Rotorblätter hauptsächlich bestehen, von der Glasfaser trennen.

Selbst moderne Windkraftanlagen mit einer Heizung in den Rotorblättern lassen sich nach Angaben des Ministeriums damit zerlegen. Bis dato sei dies nicht ohne weiteres möglich und eine Wiederverwertung damit sehr kompliziert. Derzeit befinden sich die Einzelkomponenten in der Erprobungsphase. Zum Ende des Jahres soll dann mit den ersten Tests der gesamten Anlage begonnen werden, die die Hanseatic Rohr GmbH dann für ganz Norddeutschland und die Ostseeanrainer produzieren möchte.


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