Internationaler Markt

Die Altpapierpreise bewegen sich weltweit auf stabilem bis steigendem Niveau. Vor allem die Preise für Wellpappenpapier profitieren derzeit. Nur die Sammelmengen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Ein Überblick über den internationalen Markt.

Stabile Entwicklung für Altpapierpreise


In Zusammenarbeit mit Recycling International Ri-logo-rgb

Die Preise für einige Altpapiersorten in Europa legen weiter zu, insbesondere für Wellpappenpapier, gemischte Sorten und Deinkingware. Aber dennoch gelingt es nicht, auch die Sammelmengen zu steigern. „Es gibt einfach nicht mehr Material aus dem Markt herauszukitzeln,“ sagen Experten über den europäischen Markt.

Für die mittleren Sorten war die Nachfrage zuletzt ebenfalls hoch, doch hier blieben die Preise überwiegend stabil. Auch bei den hochwertigen Sorten hat sich auf dem Markt in Europa kaum etwas verändert, obwohl bei einem höheren Sammelaufkommen wohl auch die entsprechende Nachfrage vorhanden wäre.

Preise in den USA auf höchstem Wert seit drei Jahren

In den USA haben die Preise für Wellpappenpapier Anfang August mit 127 US-Dollar pro Tonne ein Rekordhoch seit drei Jahren erreicht. Chinesische Einkäufer versuchen derzeit, die Preise zu drücken, aber weil die Lager für Wellpappe dort fast leer sind, gelingt das kaum.

Für die kommenden Wochen wird erwartet, dass die Wellpappenpreise wieder leicht fallen könnten. Die große Nachfrage nach Geschenkverpackungen sei erstmal vorüber, die Rohstofflager der Papierfabriken füllen sich langsam wieder.

Grundsätzlich scheinen sich die Preise für Sekundärrohstoffe in den USA nur langsam zu erholen. So berichten Vertreter von zwei großen Recyclingunternehmen, dass die Notierungen der Sekundärrohstoffe im zweiten Quartal um 2,3 Prozent gestiegen sind. Somit könnten wieder Einkünfte vergleichbar mit 2012 erzielt werden.

Frachtraten nach Indien und Pakistan könnten steigen

In den asiatischen Ländern können derweil – mit Ausnahme von China – viele Händler kaum noch die hohen Preise für Wellpappenpapiere bezahlen. Entsprechend gibt es keine Käufe aus Indonesien, Taiwan und Indien. Bei den Deinkingsorten werden die höchsten Preise derzeit von Einkäufern aus Südkorea gezahlt – hier liegen die Notierungen teilweise um 10 US-Dollar über den in Asien üblichen Preisen.

Da auch in Asien die Feriensaison bald vorbei ist, werden steigende Sammelmengen erwartet. Bleibt abzuwarten, ob damit auch die Preise sinken und die Fabriken wieder nachfragen. Es gibt bereits erste Anzeichen, dass sich die Frachtraten für Indien und Pakistan um 100 bis 150 Euro pro Container verteuern. Für die anderen Destinationen zeichnen sich noch keine Tendenzen ab.

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