HDE arbeitet an freiwilliger Vereinbarung
Der Handelsverband und das Bundesumweltministerium bewegen sich in der Diskussion um eine kostenpflichtige Abgabe von Plastiktüten aufeinander zu. Der Handel schlägt vor, die Abgabe im kommenden Jahr einzuführen. Über den Preis wird allerdings noch diskutiert.
Plastiktüten im Handel werden kostenpflichtig
Die Abgabe auf Plastiktüten wird aller Voraussicht nach eingeführt werden. Ab April 2016 sollen handelsübliche Tragetaschen aus Kunststoff verbindlich Geld kosten. Einen entsprechenden Vorschlag hat nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung der Handelsverband (HDE) beim Bundesumweltministerium eingereicht. Ausgenommen von der Regelung sollen dünne Plastikbeutel, sogenannte Hemdchenbeutel für Obst und Gemüse im Supermarkt, sein. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, habe ein Ministeriumssprecher den Eingang des Vorschlags bestätigt und ihn „ausdrücklich“ begrüßt.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte den Handel aufgefordert, eine Lösung für die Eindämmung von Plastiktüten zu präsentieren. Andernfalls werde das Ministerium eine gesetzliche Lösung anstreben. Eine Richtlinie der Europäischen Union vom April verpflichtet die Mitgliedstaaten, den Verbrauch von Plastiktüten zu begrenzen. Ab 2020 soll der Verbrauch auf 90 Plastiktüten pro Einwohner und ab 2026 auf 40 Stück pro Einwohner gesenkt werden. Gegenwärtig liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei 71 Tüten.
Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung diskutieren HDE und BMUB noch darüber, welcher Preis pro Tüte angemessen ist. Die HDE will es offenbar jedem Unternehmen überlassen, die Höhe der Abgabe festzulegen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) plädiert seit langem für eine Zwangsabgabe für Plastiktüten in der Höhe von mindestens 20 Cent. Nach Angaben des Verbands konnte in Ländern wie Irland, Dänemark und Finnland nach Einführung einer solchen Gebühr der Verbrauch von Tüten teils drastisch reduziert werden.
320°/db