GVM-Zahlen für 2014

In Deutschland wurden im Jahr 2014 rund 17,8 Millionen Tonnen Verpackungen weggeworfen – so viel noch nie zuvor. Laut Umweltbundesamt hat das mehrere Gründe. Gesunken ist hingegen die Recyclingquote.

Rekordwert für Verpackungsmüll


Es ist der bisherige Spitzenwert: 17,8 Millionen Tonnen Verpackungen wurden im Jahr 2014 in Deutschland weggeworfen. Das sind rund 650.000 Tonnen mehr als noch im Jahr davor und so viele wie noch nie, wie die aktuellen Zahlen zeigen, die die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) jährlich für das Umweltbundesamt (UBA) erhebt.

Besonders stark stieg demnach der Verbrauch von Holz (+ 8,7 Prozent), Papier (+ 4 Prozent) und Kunststoff (+2,5 Prozent). Insgesamt fielen mit 8,15 Millionen Tonnen mit großem Abstand massemäßig am meisten Papierverpackungen an.

Gesunken ist 2014 hingegen die stoffliche Verwertungsquote: Auf alle Fraktionen verteilt lag sie 2014 bei 71,4 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkt unter dem Wert von 2013. Für die einzelnen Fraktionen aufgeteilt hat die GVM folgende Verwertungsmengen berechnet:

  • Glas: Hier wurden 2,45 Millionen Tonnen verwertet. Da das Gesamtaufkommen bei 2,75 Millionen Tonnen lag, betrug die Rate der stofflichen Verwertung 89 Prozent.
  • Kunststoffe: Insgesamt wurden rund 1,48 Millionen Tonnen stofflich und mit rund 1,45 Millionen Tonnen fast genauso viele energetisch verwertet – die stoffliche Verwertungsquote lag folglich bei 50,2 Prozent.
  • Papier/Karton: Rund 87,3 Prozent der Papierverpackungen wurden stofflich verwertet – insgesamt waren es 7,1 Millionen Tonnen.
  • Metall: Mit 92,5 Prozent stofflicher Verwertungsquote sind die Metallverpackungen Spitzenreiter. Die Menge lag bei 858.000 Tonnen.
  • Holz: Rund ein Viertel (26,8 Prozent) der Verpackungen und damit 800.000 Tonnen wurden stofflich verwertet.

Laut UBA hat das vermehrte Aufkommen mehrere Ursachen: Zum einen leben immer mehr Menschen alleine und kaufen beispielweise Lebensmittel in kleinen Portionen statt Großpackungen. Außerdem nimmt der Außer-Haus-Verzehr immer mehr zu, Coffe-to-Go-Becher werden immer beliebter und die Menschen bestellen immer mehr Waren verpackt online. Hinzu kommt, dass funktionale Verpackungen beliebter werden. Diese benötigen aber häufig bei zusätzlichen Funktionen auch deutlich mehr Material.

© 320°/ek | 22.09.2016

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