Verpackungsentsorgung

Die Verpackungsentsorgung in Frankreich erhält Auftrieb. Ab 2018 bekommt Eco-Emballages Konkurrenz durch das Rücknahmesystem Léko. Zugleich soll die Recyclingquote für Verpackungen steigen. Die Folge: Frankreichs Sortieranlagen müssen modernisiert werden.

Frankreich braucht modernere Sortieranlagen


Anfang Mai dieses Jahres hat das französische Rücknahmesystem Léko die Zulassung des Umweltministeriums erhalten. Damit kann Léko am 1. Januar 2018 starten und dem bisherigen Monopolisten Eco-Emballage Konkurrenz machen. Léko gehört zum französischen Unternehmen Valorie, an dem das Kölner Unternehmen Reclay beteiligt ist.

Das neue Rücknahmesystem repräsentiert nach eigenen Angaben mehr als 650 Unternehmen, die ein Marktvolumen von über 20 Prozent vertreten. Die Marktöffnung fällt in eine Phase, in der in Frankreich auch die Recyclingquoten für Verpackungen erhöht werden sollen. Nach Angaben der deutschen Außenhandelsagentur gtai soll die Quote bis 2022 von aktuell 68 Prozent auf 75 Prozent steigen.

Die höhere Quote soll vor allem über mehr recycelte Kunststoffe erreicht werden. „Bei der bisherigen Form der Mülltrennung in Frankreich wurden lediglich Flaschen, Flacons und Pappverpackungen in die Wertstofftonne gegeben. Nach und nach werden nun auch alle anderen Kunststoffverpackungen in die Sammlung mit einbezogen“, berichtet gtai. Das mache umfangreiche Modernisierungen bei Sortieranlagen notwendig.

Zugleich könnten sich künftige kleinere Sortieranlagen nicht mehr rentieren. Experten würden daher davon ausgehen, dass die Zahl der Sortierzentren von 207 im Jahr 2006 auf 130 im Jahr 2022 zurückgehen wird, so gtai.

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