Preisentwicklung in Deutschland

Im August haben die Stahlschrottpreise in Deutschland kräftig zugelegt. Die Preissteigerungen reichen im Durchschnitt bis zu 23 Euro. Unterdessen verbucht auch die Stahlwirtschaft in Deutschland wieder bessere Ergebnisse – unter anderem wegen steigender Stahlpreise.

Starker Monat für Stahlschrottpreise


Der Monat August brachte für den Stahlschrotthandel einen deutlichen Preisanstieg. Insbesondere die Nachfrage aus dem Ausland sorgte für Preissteigerungen. Aber auch die inländische Nachfrage war dem Vernehmen nach gut.

In der Folge sind die Stahlschrottpreise am deutschen Markt um durchschnittlich 15 bis zu 23 Euro geklettert, wie aus der aktuellen Preisübersicht des Stahlrecyclingverbands BDSV hervorgeht. Die Exportpreise für den türkischen und niederländischen Markt stiegen nach Angaben des bvse um 25 bis 30 Euro. Im Einzelnen stellen sich die durchschnittlichen Lagerverkaufspreise in Deutschland im August wie folgt dar:


Lagerverkaufspreise für Stahlschrott in Deutschland; August 2017:

Stahlaltschrott Sorte 1:                      229,7 Euro/Tonne      (+23,1 Euro vs. Juni)

Stahlneuschrott Sorte 2/8:                244,0 Euro/Tonne       (+15,6 Euro vs. Juni)

Schwerer Stahlaltschrott Sorte 3:    245,5 Euro/Tonne       (+19,0 Euro vs. Juni)

Shredderstahlschrott Sorte 4:           250,9 Euro/Tonne        (+19,1 Euro vs. Juni)

Stahlspäne Sorte 5:                               200,9 Euro/Tonne        (+17,1 Euro vs. Juni)

Quelle: BDSV

Die Elektrostahlproduktion in Deutschland ist unterdessen weiter im Plus. Im ersten Halbjahr lag die Produktion 4,2 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, wie aus der aktuellen Statistik der Wirtschaftsvereinigung Stahl hervorgeht. Auch die gesamte Rohstahlproduktion bewegt sich über dem Vorjahresniveau. Im Juli zog die Produktion nochmals um 3,6 Prozent an, so dass sich für die ersten sieben Monate dieses Jahres ein Gesamtplus von 1,9 Prozent ergibt.

Die Erholung der Stahlkonjunktur spiegelt sich derweil auch in den Bilanzen der großen Stahlkonzerne wider. So konnten die Unternehmen ArcelorMittal, ThyssenKrupp Steel und Salzgitter für das abgelaufene Quartal steigende Stahlpreise verbuchen. Allein bei Salzgitter versechsfachte sich der Vorsteuergewinn auf rund 100 Millionen Euro. Auch die Ergebnisse von ArcelorMittal und ThyssenKrupp Steel verbesserten sich deutlich.

Bei ThyssenKrupp gehen unterdessen die Verhandlungen mit Tata Steel über eine eventuelle Fusion des Stahlgeschäfts weiter. Wann ein Verhandlungsergebnis vorliegen wird, ist nach Angaben von ThyssenKrupp weiterhin offen. Beide Konzerne verhandeln bereits seit vergangenem Jahr über eine Zusammenlegung ihrer Stahlgeschäfte.

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