Akzeptanz von Ersatzbaustoffen

Der Entsorgerband bvse und der Deutsche Abbruchverband DA rufen eine neue Bundesgeschäftsstelle für die Qualitätssicherung von Ersatzbaustoffen ins Leben. Ihre Aufgabe wird die Prüfung, Überwachung und Zertifizierung von Recycling-Baustoffen sein. Ende des Jahres soll es losgehen.

bvse und DA gründen bqse


Der Entsorgerverband bvse hat angekündigt, eine Bundesgeschäftsstelle für die Qualitätssicherung von Ersatzbaustoffen (bqse) zu gründen. Gesellschafter der bqse werden zu je 50 Prozent der bvse und der Deutsche Abbruchverband (DA) sein, kündigte Jürgen Weber, Vorsitzender des bvse-Fachverbands Mineralik heute in Berchtesgaden an.

Aufgabe der bqse werde es sein, die Akzeptanz von Ersatzbaustoffen durch ein bundesweit einheitliches System der Prüfung, Überwachung und Zertifizierung zu steigern, erklärte Weber. Darüber hinaus kommen auf die Bundesgeschäftsstelle folgende Aufgaben zu:

  • Die bqse soll mit Einverständnis des jeweiligen Unternehmens Prüf- und Überwachungsberichte von hierzu anerkannten Stellen zugeteilt bekommen und dem Betrieb ein Zertifikat mit einem produktspezifischen Überwachungsvermerk ausstellen.
  • Darüber hinaus soll sie produktspezifische Überwachungsvermerke nach Art der Ersatzbaustoffe und den einschlägigen Normen/Regelwerken (Länderkennzeichen beziehungsweise Verordnungen/Ersatzbaustoffverordnung und die Europäische Normung und Technische Regelwerke von Gesteinskörnungen und Baustoffgemische) untergliedern.
  • Zudem soll eine Ampelregelung einen Überblick über die Einbaumöglichkeiten aus umweltfachlicher Sicht (offener/gedeckelter Einbau) geben.
  • Die Verleihung des Gütezeichens und die Zertifizierung sollen ausschließlich durch die hauptamtlich bestellte Geschäftsführung der bqse erfolgen.

Die Gründungsversammlung der Bundesgeschäftsstelle ist für das dritte Quartal 2018 geplant. Bis Ende des ersten Quartals müssen sich die Beteiligten noch auf eine Gesellschaftsform einigen. Zur Diskussion steht eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, wenn möglich als gemeinnützige GmbH.

Gegründet werden soll die Bundesgeschäftsstelle zunächst mit den gleichberechtigten Gesellschaftern bvse/Baustoff Recycling Bayern und Deutscher Abbruchverband. Weitere Gesellschafter seien aber möglich. Der Eintrag ins Handelsregister und der Beginn der Geschäftstätigkeit sind spätestens für Ende 2018/Anfang 2019 vorgesehen.

 

© 320°/bs | 07.02.2018
Mehr zum Thema
Knauf investiert in Österreichs erste Recyclinganlage für Mineralwolle
Rücknahme von Altbatterien: Sammelquote bei 53,8 Prozent
Wieder mehr Aufträge für deutsche Industrie
„Kritisch ist die Lage vor allem bei schweren Seltenen Erden“
Plastic Credits – ein trügerisches Versprechen?
Deutschland produziert weniger Müll
VKU: „Markt für gebrauchte Kleidung steckt in einer tiefen Krise“
Ecobat plant Verkauf französischer Recyclingwerke an Campine
Deckungslücke wächst: Wer versichert noch die Abfallwirtschaft?
Kreislaufwirtschaft: Der unterschätzte Klimaretter für die deutsche Industrie