Lebenszyklusanalyse

Wer klimafreundliche Materialien für neue oder bestehende Gebäude verwenden will, soll es künftig einfacher haben. Ein neues Tool soll dabei helfen, den gesamten Lebenszyklus zu planen. An der Entwicklung der Entscheidungshilfe sind vier Organisationen beteiligt.

Tool soll Planung klimaverträglicher Gebäude erleichtern


Wer ein klimafreundliches Gebäude plant, hat in der Regel viele Fragen, beispielsweise zur Konstruktion, zur technischen Gebäudeausrüstung oder auch zu den in Frage kommenden Materialien. Damit die Entscheidungsfindung einfacher wird, wollen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit dem Institut Wohnen und Umwelt GmbH (IWU), der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) und dem Bund Architektur und Umwelt (B.A.U.) ein Planungstool entwickeln.

„Sogenannte graue Emissionen, also Emissionen, die neben dem regulären Energieverbrauch von der Herstellung bis zur Entsorgung im gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes anfallen, müssen endlich mitgedacht und in der Folge konsequent reduziert werden“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Hierfür leiste das Projekt einen wichtigen Baustein. 

„Für die Planungsphase von Gebäuden fehlen praxisgerechte Werkzeuge, die den direkten Vergleich von Herstellungs- und Betriebsemissionen ermöglichen“, ergänzt Monika Meyer, Geschäftsführerin des IWU. „Diese Lücke schließt das ‚LezBAU-Tool‘. Bei geringem Eingabeaufwand ermöglicht es eine schnelle Abschätzung der Lebenszyklusemissionen von Wohn- und Nichtwohngebäuden – sei es im Neubau oder bei Sanierungen.“

Das Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und soll 2025 abgeschlossen werden. Geplant ist, ein web-basierter kostenloses Tool zur Verfügung zu stellen. Bauherrinnen und Planende sollen damit unterschiedliche Bauweisen und Materialien für ihr Bauvorhaben durchspielen können und eine schnelle und anschauliche Rückmeldung zu den jeweiligen Umweltauswirkungen erhalten, erklärt Günther Ludewig vom Bund Architektur und Umwelt. Das Tool soll dabei auf umfangreiche Datenbanken zurückgreifen und möglichst viele Kombinationen bei der Lösungssuche erlauben.

320°/re

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