Förderprogramm

In Thüringen werden die Fördertöpfe für den sogenannten Reparaturbonus erneut aufgefüllt. Damit geht das Förderprogramm in die dritte Runde seit 2021. Bislang ist Thüringen das einzige Bundesland mit so einem Angebot.

Thüringen zahlt Bürgern auch weiterhin Reparaturbonus


Thüringen zahlt Verbrauchern weiterhin staatliche Zuschüsse zu Reparaturkosten für Elektrogeräte wie Kühlschränke, Geschirrspüler, Handys oder Tablets. Das Programm Reparaturbonus, mit dem das Land den Elektromüll verringern will, geht am Donnerstag (15. Juni) in die dritte Runde seit 2021. Das kündigte Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) am Dienstag in Erfurt an.

Demnach übernimmt das Land auch künftig bis zur Hälfte der Reparaturkosten. Jede Person in Thüringen kann bis zu 100 Euro pro Kalenderjahr erhalten. Insgesamt sei das Programm 2023 mit 600.000 Euro vom Land ausgestattet, Partner ist erneut die Verbraucherzentrale Thüringen.

Für Reparaturen in Werkstätten, Fachmärkten oder bei Kundendiensten muss die Rechnungssumme, die online per Antrag bei der Verbraucherzentrale eingereicht wird, mindestens 50 Euro betragen, um den Bonus zu erhalten. In Repair-Cafés, wo in der Regel Ersatzteile gekauft werden müssen, seien es 25 Euro.


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In den vergangenen zwei Jahren seien fast 20.000 Anträge auf Zuschüsse zu Reparaturkosten von Elektrogeräten bewilligt worden, teilte Stengele mit. Die Hälfte der Reparaturen hätten Fachhändler ausgeführt, ein Viertel Werkstätten und beim Rest hätten auch Repair-Cafés mitgemischt. In der Regel seien die reparierten Geräte im Zeitraum zwischen 2015 und 2020 gekauft worden.

„Jedes Elektrogerät, das nicht weggeworfen wird, hilft gegen immer größere Müllberge. Und indem hier vor Ort repariert wird, sichern wir Arbeitsplätze in den Werkstätten“, erklärte der Minister. „Es ist ein Irrweg, Geräte wegzuschmeißen, statt sie zu reparieren.“ Thüringen setze sich deshalb dafür ein, dass Elektrogeräte künftig so konstruiert und gefertigt werden, dass sie repariert werden können.

In der Vergangenheit hätten sich viele Verbraucher wegen des staatlichen Zuschusses für eine Reparatur kaputter Elektrogeräte entschieden, erklärt der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale, Ralph Walther. Bei rund 30 Prozent der Fälle ging es um Mobiltelefone. Dahinter folgten Waschmaschinen und Geschirrspüler mit jeweils einem Anteil von zehn Prozent, dann Kaffeemaschinen und Laptops. Durchschnittlich sei den Verbrauchern ein Zuschuss von 75 Euro ausgezahlt worden.

Walther rechnet damit, dass das vom Land zur Verfügung gestellt Geld mindestens bis Ende September/Anfang Oktober reicht. „Niemand muss Angst haben, dass das Geld übermorgen ausgeht“, sagte er. Anträge könnten sogar für Rechnungen gestellt werden, die drei Monate zurückliegen – also ab dem 16. März. Ob der Fördertopf bei großer Nachfrage aufgefüllt werden kann, hänge von der Entwicklung des Landeshaushalts ab, sagte Stengele.

320°/dpa

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