Hochvoltakkus
Batterien für hunderttausende Elektroautos oder lieber Ackerland? Viele Arbeitsplätze oder weniger Verkehr? Darüber entscheiden die Bürger einer niederbayerischen Gemeinde am Sonntag bei einem Bürgerentscheid über eine BMW-Batteriefabrik.
Bürgerentscheid zu BMW-Batteriefabrik
Am Sonntag entscheidet sich, ob BMW im niederbayerischen Straßkirchen eine große Batteriefabrik für 600.000 Hochvoltbatterien pro Jahr bauen darf. Bis dahin sind die rund 2.700 Wahlberechtigten der Gemeinde zu einem Bürgerentscheid aufgerufen. Die Abstimmung endet um 18.00 Uhr, das Ergebnis wird wenige Stunden später erwartet.
Dass es zum Bürgerentscheid kommt, hat die „Bürgerinitiative Lebenswerter Gäuboden“ durchgesetzt, die sich gegen die Anlage ausspricht. Die Gemeinderäte von Straßkirchen und Irlbach, auf deren Gemarkung das Werk entstehen soll, befürworten hingegen die geplante Ansiedlung. Eine weitere Bürgerinitiative trommelt ebenfalls für das Werk, und natürlich wirbt auch BMW für die Ansiedlung.
Die Gegner des Werks kritisieren unter anderem, dass für den Bau rund 100 Hektar bestes Ackerland zerstört würden. Außerdem verursache die Fabrik viel zusätzlichen Verkehr. Und auch die entstehenden Arbeitsplätze überzeugen die Gegner nicht: „Jeder ‚hochwertige‘ Arbeitsplatz bei BMW bedeutet eine fehlende Arbeitskraft bei anderen Betrieben“, heißt es auf ihrer Homepage.
„Viele Unternehmen werden genau hinschauen“
BMW will mit den in Straßkirchen produzierten Batterien seine Werke in Dingolfing, Regensburg und München versorgen. Direkt und mit Elektro-Lkw über die nahen Autobahnen A3 und A92.
Vorstandsmitglied Ilka Horstmeier betonte zuletzt auch die Signalwirkung des Bürgerentscheids über das Werk hinaus: „Viele Unternehmen werden genau hinschauen, ob die Menschen Investition in nachhaltige Technologien und in zukunftsfähige Arbeitsplätze in Bayern überhaupt noch wollen“, sagte sie und warnte: „Wenn Zukunftstechnologien und Arbeitsplätze erstmal abwandern, kommen sie so bald nicht wieder, und eine Abwärtsspirale beginnt.“
