Müllverbrennung

Frankfurts Müllverbrennungsanlage reduziert ihre Abhängigkeit vom Heizöl. Dafür sorgen neue Brenner, die mit Wasserstoff betrieben werden können. Die Investition sei ein Schritt zur klimaschonenden Energieerzeugung.

Wasserstofffähige Brenner für MHKW Frankfurt


Im Frankfurter Müllheizkraftwerk (MHKW) in der Nordweststadt sind neue Brenner in Betrieb genommen worden, die mit Wasserstoff betrieben werden können. Die MHKW GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen von FES und Mainova, investiert dafür in diesem und im nächsten Jahr rund drei Millionen Euro.

Brenner dienen als Unterstützung während des Hochfahrens nach Revisionen oder Störungen der Verbrennungslinien, erklärt die Betreibergesellschaft MHKW GmbH, die zu gleichen Teilen vom Abfallentsorger FES und dem Energiedienstleister Mainova getragen wird. Im Dauerbetrieb – nach Erreichen der Zieltemperatur von 850 Grad – verbrennt der Abfall von selbst. Sobald genügend Dampf im Kessel erzeugt wird, um die Stromturbine zu betreiben, kann der Brenner ausgeschaltet und die Kraftstoffzufuhr gestoppt werden.

Im Frankfurter Müllheizkraftwerk gibt es den Angaben zufolge pro Verbrennungslinie zwei Brenner. Diese wurden bisher ausschließlich mit Heizöl betrieben. Künftig wird auch der Einsatz von Erdgas und Wasserstoff möglich sein.

„Bereit machen für eine Wasserstoffnutzung“

„Wir wissen aus Studien, dass die Müllverbrennungsanlage in der Nordweststadt alle Voraussetzungen besitzt, auch Wasserstofferzeuger zu sein“, sagt Dirk Remmert, Geschäftsführer von FES und der MHKW GmbH. „Noch ist nicht ganz klar, welche Rolle dieser Kraftstoff künftig spielen kann, aber wir wollen uns in dieser, für die Zukunft der Frankfurter Energieerzeugung zentralen Anlage auch für eine Wasserstoffnutzung bereit machen.“

Mainova will erklärtermaßen ihre Wärmeerzeugung bis zum Jahr 2040 CO2-neutral gestalten „Mit den neuen Brennern im MHKW setzen wir unseren Weg zur klimaschonenden Energieerzeugung konsequent fort“, sagt Winand Zeggel, Bereichsleiter Wärme- und Stromerzeugung bei Mainova und ebenfalls Geschäftsführer der MHKW GmbH.

Das Müllheizkraftwerk in der Frankfurter Nordweststadt verwertet Restmüll und Gewerbeabfälle aus Frankfurt und der umliegenden Region. Die genehmigte Jahresmenge liegt bei 525.000 Tonnen. Daraus erzeugt die Anlage im Jahr über 500.000 Megawattstunden Wärme für die Versorgung von rund 30.000 Frankfurter Haushalten. Pro Jahr speist das MHKW nach eigenen Angaben über 200.000 Megawattstunden Strom ins öffentliche Stromnetz ein. Das entspreche dem Bedarf von 60.000 Zwei-Personen-Haushalten.

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