Hydraulische Schocks
Ein Londoner Unternehmen hat ein neues Verfahren zur Sanierung von Ölschlamm entwickelt. Es soll billiger und schneller sein. Das Verfahren arbeitet mit hydraulischen Schocks und Kavitation.
Neue Technologie zur Sanierung von Ölschlämmen
Ölschlamm ist eine zähe, klebrige Masse, die sich kaum abpumpen lässt und als gefährlicher Abfall gilt. Meistens entsteht solcher Schlamm bei der Ölförderung und in der maritimen Industrie.
„Die üblichen Entsorgungswege für diese Abfälle sind die Verbrennung oder die Deponierung im Tagebau“, sagt Mark Batt-Rawden, CEO der Londoner Firma Envorem. „Letzteres verschiebt das Problem nur, denn der Schlamm verschwindet nicht und muss schließlich verbrannt werden, wobei riesige Mengen CO2 entstehen.“ Bei der Verbrennung würden etwa 1,5 Tonnen CO2 pro Tonne Schlamm freigesetzt.
Neben der thermischen Behandlung könnten ölhaltige Schlämme auch durch chemische Oxidation und zentrifugale Systeme behandelt werden. „Diese sind jedoch in der Regel zu langsam und zu teuer und haben ihre ökologischen Nachteile“, erklärt Batt-Rawden.
Pilotprojekt in Oman
Envorem hat nun eine alternative Technologie entwickelt. Damit soll die Sanierung von Ölschlamm kostengünstiger und schneller gehen. Die Technologie kombiniert etablierte Techniken mit hydraulischem Schock und Kavitation, einem Prozess, bei dem durch die Verdampfung von Wasser Blasen entstehen. Kavitation kann elektrisch oder physikalisch durch Ultraschall erzeugt werden. Der Kollaps von Kavitationsblasen ist so stark, dass er Metallfragmente von Oberflächen löst, erklärt das Unternehmen.
Vor kurzem hat das Unternehmen ein Pilotprojekt im Oman für die dortige National Oil Company (PDO) zur Behandlung von Schlamm und ölkontaminiertem Boden abgeschlossen. Das Pilotprojekt habe gezeigt, dass die Technologie nur einen Bruchteil der Emissionen einer thermischen Behandlung verursacht und sowohl billiger als auch schneller sei.
99 Prozent des Öls seien aus dem Schlamm als Rohöl von brauchbarer Qualität zurückgewonnen worden. Außerdem habe das Projekt gezeigt, dass die Kosten „potenziell positiv“ seien, wenn man den Wert des zurückgewonnenen Öls mit einbeziehe.