BDE-Präsident

Die Nähe von Peter Kurth zum Rechtsextremismus hat viele schockiert. Das zeigen die Reaktionen auf die Spiegel-Veröffentlichung vom vergangenen Freitag. Und: Der BDE erhält breite Unterstützung für die schnelle Absetzung des Präsidenten.

Die Reaktionen auf Kurths Absetzung


Am vergangenen Freitag ging ein kleines Beben durch die Kreislaufwirtschaftsbranche. Der weithin bekannte Präsident des Entsorgerverband BDE, Peter Kurth, wurde am Abend von seinen Aufgaben entbunden. Man habe sich sofort von Kurth getrennt, erklärte der BDE.

Grund war ein Bericht des Magazins „Spiegel“ über Kurths Kontakte zu Rechtsextremisten. Kurth soll im Sommer mehrere radikale Rechte in seine Wohnung eingeladen haben. Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah habe dort sein Buch „Politik von rechts“ vorgestellt.

„Ich fasse es nicht“

Die Reaktionen in den sozialen Medien waren einhellig. „Ich bin schwer enttäuscht von Peter Kurth. Nach außen bürgerliche Fassade und hintenrum Nazis hofieren. Ich hoffe, dass die CDU den Ausschluss prüft. So ein demokratieschädliches Verhalten sollte keinen Platz in der CDU haben“, erklärte der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Jan-Niclas Gesenhues auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Carsten Wagner, Geschäftsführer des VKU-Verlages, erklärte auf LinkedIn: „Fassungslos und klare und richtige Entscheidung des BDE.“ Ähnlich reagierte Hartmut Gaßner, Rechtsanwalt bei der Berliner Kanzlei GGSC: „Ich fasse es nicht – schamlose Profilierungssucht? Zum Glück schnelle Verbandsreaktion.“

Hamid Saberi, Geschäftsführer bei uve Managementberatung erklärte: „Richtige Reaktion zur richtigen Zeit. Die Restlaufzeit des Vertrages macht die Entscheidung nicht weniger richtig.“ Auch Florian Riedl, Director Business Development bei APK, begrüßt den Schritt des Verbands. „Sehr richtige Entscheidung des BDE. Es ist die Verantwortung von Wirtschaft, Unternehmen und letztendlich von jedem einzelnen von uns Haltung zu zeigen und sich klar gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung zu positionieren.“

„Ein anständiger Konservativer“

Noch deutlicher fiel die Reaktion von Karl-Heinz Pasch, Geschäftsführer bei PSP Pasch & Partner aus: „Ich bin entsetzt, dass der Präsident eines so wichtigen Verbands ein Neo-Nazi und Fremdenfeind ist“, schrieb er. „Gerade der BDE, dessen Mitgliedsunternehmen von und mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund leben, muss jetzt klare Kante zeigen. Die vorgezogene Auflösung des Vertrages reicht hier nicht. Jetzt sind die Unternehmer der Branche gefragt sich klar und eindeutig zu positionieren und Fremdenfeindlichkeit, Deutschtümelei und Nazi-Ideologie ablehnen. Es ist schon spät, hoffentlich nicht zu spät.“

Es gibt aber auch kritische Reaktionen auf Kurths Freistellung. Der User Thorsten Alsleben schreibt auf der Plattform X: „So wie ich Peter Kurth kennengelernt habe, ist er auf keinen Fall rechtsradikal, sondern ein anständiger Konservativer. Er tauscht sich gerne mit anderen Menschen aus – auch Andersdenkenden von links bis rechts. Für mich persönlich wäre das nichts und schon gar nicht mit den vom Spiegel beschriebenen Gästen, aber ich würde ihn nicht verdammen.“

Und der mutmaßliche AfD-Anhänger mit der Usernamen Kori Ander meint: „Man fragt sich, wie der ‚Spiegel‘ an die Spendenquittung von Peter Kurth kommt. Haben die Mainstream-Medien schon ihren eigenen Geheimdienst, den sie auf die AfD ansetzen? Wäre das nicht ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Hier wird ja offensichtlich die Privatsphäre ausgespäht.“

320°/re

Mehr zum Thema
Helftewes verlässt Grünen Punkt