Bauabfälle

Neuer Standort für Remex in Bayern: Der Mineralstoffrecycler hat eine Betriebsstätte in Biburg übernommen. Dort können auch hochbelastete Abfälle behandelt werden.

Remex übernimmt Umweltdienste Kedenburg


Der Mineralstoffrecycler Remex hat einen vierten Standort in Bayern eröffnet. Wie das Düsseldorfer Unternehmen mitteilt, hat es die Betriebsstätte der Firma Umweltdienste Kedenburg in Biburg übernommen. Neben dem Betrieb in Biburg wurde im Rahmen des Asset Deals auch das zum Standort gehörende 3,6 Hektar große Betriebsgrundstück erworben.

Der Standort Biburg, der jetzt unter Remex GmbH firmiert, ist für die Annahme von gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen zugelassen. Hauptsächlich handelt es sich um Boden und Bauschutt. Die technische Ausstattung umfasst Anlagen zur chemisch-physikalischen und mikrobiologischen Behandlung, Brecher sowie Sortier- und Klassieranlagen.

Die Waschanlage am Standort wird derzeit zur Aufbereitung von Gleisschotter genutzt, der anschließend als Ersatzbaustoff eingesetzt wird. Darüber hinaus kann Boden, der bei Sanierungsmaßnahmen anfällt und mit Schwermetallen oder PFC belastet ist, in einer geschlossenen Anlage aufbereitet werden.

Eine weitere Halle dient der Lagerung und Behandlung von gefährlichen und POP-haltigen Abfällen, sodass auch stärker als DK III belastete Abfälle behandelt werden können. Diese können dann auf betriebseigenen Deponien entsorgt werden.

Kürzere Wege

Remex-Geschäftsführer Michael Stoll sieht in der Übernahme des Biburger Standorts einen Beitrag zur Entsorgungssicherheit. „Bayern verfügt nicht über ausreichende Ablagerungskapazitäten oberhalb der Deponieklasse 0 oder Deponieklasse 1. Hochbelastete Abfälle müssen daher zum großen Teil in anderen Bundesländern entsorgt werden“, erklärt er. Mit dem neuen Standort könne Remex nun verwertbare Abfälle direkt in Bayern aufbereiten.

Die Nähe zu Städten wie Ingolstadt, Regensburg, München, Augsburg und Nürnberg bietet laut Remex großes Potenzial für die Gewinnung neuer Kunden. „Mit dem neuen Standort können wir die Abfälle selbst annehmen und zwischenlagern, was für die Kunden kürzere Wege bedeutet“, sagt Sophie Kloepfer, Regionalleitung Südost bei Remex. Vor allem bei der Entsorgung von kontaminierten Böden, wie sie in den umliegenden Raffinerien anfallen, bestehe großer Bedarf.

Remex hat in diesem Bereich bereits Projekte realisiert, darunter eine Flächensanierung bei Nürnberg mit über 40.000 Tonnen PFC-haltigen Abfällen sowie mehrere Standortsanierungen für bayerische Raffinerien, bei denen PFC- und asbesthaltige Abfälle entsorgt wurden. Die Baurestmassen wurden im Remex-Verbund unter Tage entsorgt.

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