Natürliche Speicher

Grünen Wasserstoff zu speichern ist wichtig, um Schwankungen in der Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien auszugleichen. Dies scheint auch mit natürlichen Speichern möglich zu sein, wie das Projekt HyStorage zeigt.

Porenspeicher für Wasserstoff erscheinen vielversprechend


Porenspeicher in Bayern könnten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) einen wichtigen Beitrag zur Speicherung von grünem Wasserstoff leisten. Am Dienstagabend informierte er sich über Zwischenergebnisse des Projektes HyStorage, das vom Unternehmen Uniper Energy Storage betrieben wird.

Demnach seien die Versuche an der Speicherstation Bierwang im Landkreis Mühldorf am Inn bisher gut verlaufen, so der Minister. „Ziel ist, dass langfristig Wasserstoff saisonal gespeichert und anschließend wetterunabhängig und bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden kann.“

Porenspeicher sind natürliche Speicher, die ähnlich wie ein stabiler Schwamm funktionieren. In meist mikroskopisch kleinen Hohlräumen poröser Gesteinsformationen – zum Beispiel Sandstein – werden sehr große Gasmengen gespeichert. Auch leer geförderte Erdöl- und Erdgaslagerstätten eignen sich. Diese Speicher sind von Natur aus durch undurchlässige Gesteine wie dichte Tonschichten abgedichtet. Eine Grundmenge an Gas verhindert, dass zu viel Wasser in die Porenräume eindringt.

15 Porenspeicher in Deutschland

Im Projekt HyStorage wurde bisher die Rückgewinnung des gespeicherten Wasserstoffs getestet und eine Materialprüfung durchgeführt. Das Projekt läuft noch bis 2025.

Für Bayern könnten die Erkenntnisse wertvoll sein, so der Minister, denn das Potenzial von Porenspeichern sei bisher eher gering eingeschätzt worden. Derzeit leisteten die bayerischen Speicher einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit Erdgas. „Jetzt gilt es, auch die heimischen Potenziale zur Wasserstoffspeicherung vertiefend zu prüfen.“

Wasserstoffspeicher könnten in Kombination mit H2-Kraftwerken zu einem entscheidenden Baustein für eine versorgungssichere erneuerbare Energiewirtschaft werden, so der Minister. Der Freistaat verfüge ausschließlich über Erdgas-Porenspeicher. Mit HyStorage werde die Eignung eines Porenspeichers für die H2-Speicherung untersucht, um sich auf die Transformation von Erdgas zu Wasserstoff vorzubereiten.

Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft gab es Ende 2022 in Deutschland 29 Kavernenspeicher und 15 Porenspeicher an 32 verschiedenen Standorten. Die dort eingelagerten 24 Milliarden Kubikmeter an Arbeitsgas deckten rund ein Viertel des Erdgasverbrauchs im Jahr 2022. Der größte Speicherbetreiber in Deutschland ist das Energieunternehmen Uniper.

320°/dpa

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