Absichtserklärung

Die Kunden fordern es und Covestro will sie liefern: Nachhaltigere Produkte, die der Chemiekonzern Covestro mithilfe von Wasserstoff produzieren will. Das Gas soll mit Spezialschiffen nach Deutschland transportiert werden.

Covestro will grünen Wasserstoff aus Australien kaufen


In seinen Werken in Asien, Nordamerika und Europa will der Chemiekonzern Covestro künftig umweltfreundlich produzierten Wasserstoff aus Australien einsetzen. Geplant ist eine langfristige Liefervereinbarung mit dem australischen Hersteller Fortescue Future Industries (FFI), wie Covestro am Montag in Leverkusen mitteilte. Die Unternehmen haben sich auf eine unverbindliche Absichtserklärung geeinigt, die in eine „umfassendere strategische Partnerschaft“ münden soll.

Die Lieferungen von FFI könnten sich den Angaben zufolge auf bis zu 100.000 Tonnen grünem Wasserstoff und Wasserstoffverbindungen wie etwa Ammoniak pro Jahr belaufen. Erste Lieferungen soll es 2024 geben. Die deutsche Chemieindustrie insgesamt benötigt nach Angaben des Branchenverbandes VCI jährlich gut eine Million Tonnen Wasserstoff.

Der vor allem mit Sonnenstrom hergestellte Wasserstoff von FFI solle mit Spezialschiffen transportiert werden, sagte ein Covestro-Sprecher. Die Stoffe sollen zunächst vor allem als Grundstoffe eingesetzt werden. Später ist auch ein Einsatz als Energieträger geplant.

Covestro könne mit der Vereinbarung seine Treibhausgasemissionen um bis zu 900.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr reduzieren, betont das Unternehmen. Covestro-Vorstandschef Markus Steilemann bezeichnete den Übergang zur Nutzung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten als einen „wesentlichen Schritt“ im Bemühen, nachhaltigere Produkte anzubieten. Diese könnten wiederum die CO2-Bilanz der Kundenbranchen verringern.

Über das mögliche finanzielle Volumen der Lieferungen machten die Unternehmen keine Angaben. Offen blieb auch, wann der Vertrag unterzeichnet werden könnte.

320°/dpa

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