Marktentwicklung im Januar

Zu Jahresbeginn haben sich die Stahlschrottpreise etwas erholt. Vor allem Stahlaltschrott hat den Rückgang von Dezember wieder wettgemacht.

Stahlschrottpreise erholen sich leicht


Um durchschnittlich 3 bis 8 Euro sind die Lagerverkaufspreise im Januar gestiegen, wie die aktuelle Preiserhebung des Stahlrecyclingverbands BDSV ergeben hat. Profitieren konnte vor allem die Sorte 1 (Stahlaltschrott), die um durchschnittlich 8,5 Euro pro Tonne teurer geworden ist. Auch die Preise für die Sorten 4 und 5 haben sich um 5 bis 6 Euro erhöht. Insgesamt stellen sich die Lagerverkaufspreise für Januar laut BDSV wie folgt dar:

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Lagerverkaufspreise (in Euro/t) Jan 15 Dez 14 Differenz (in Euro)
Sorte 1 (Stahlaltschrott) 205,0 196,5 8,5
Sorte 2/8 (Stahlneuschrott) 226,2 223,7 2,5
Sorte 3 (Schwerer Stahlaltschrott) 223,3 220,5 2,8
Sorte 4 (Shredderstahlschrott) 232,7 226,9 5,8
Sorte 5 (Stahlspäne) 182,5 177,1 5,4

Quelle: BDSV

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Dennoch sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Stahlrecyclingwirtschaft noch immer verhalten. Der Eisenerzpreis notiert unverändert niedrig und liegt aktuell erneut unter der 70-Dollar-Marke. Auch die Nachfrageseite seitens der Stahlwerke dürfte sich in naher Zukunft nur wenig verändern. Zwar rechnet die Wirtschaftsvereinigung Stahl mit einer weiteren Erholung der Mengenkonjunktur auf dem deutschen Stahlmarkt, doch werde der Zuwachs vor allem aus dem Ausland kommen. Der Auftragseingang aus dem Inland sei bislang noch enttäuschend, teilt der Stahlverband mit.

Die schleppende Entwicklung der Stahlkonjunktur spiegelt sich auch in der aktuell veröffentlichen Jahresstatistik des Weltstahlverbands worldsteel wider. Demnach belief sich die weltweite Rohstahlproduktion im vergangenen Jahr auf 1,66 Milliarden Tonnen. Das bedeutet ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber 2013. In Deutschland stieg die Rohstahlproduktion um 0,7 Prozent auf 42,9 Millionen Tonnen. EU-weit erhöhte sich die Produktion um 1,7 Prozent auf 169,2 Millionen Tonnen.

Nach unten zeigt jedoch die Entwicklung für die Türkei. Dort wurden im vergangenen Jahr 34,0 Millionen Rohstahl hergestellt, ein Rückgang von 1,8 Prozent. Auch für China fielen die Zahlen vergleichsweise schwach aus. In der Volksrepublik wurden 822,7 Millionen Tonnen Rohstahl produziert, was „nur“ einem Anstieg von 0,9 Prozent entspricht. Demgegenüber lief die Stahlproduktion in den USA deutlich besser. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung in den Staaten erhöhte sich die Rohstahlproduktion um 1,7 Prozent. Insgesamt wurden dort 88,3 Millionen Tonnen hergestellt.

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